Christiane Peschek

Bildende Kunst
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Nicht von dieser Welt

Christiane Peschek (*1984 in Salzburg, aufgewachsen in Karnabrunn/Niederösterreich, lebt in Wien und Krems) arbeitet mit Selfies und Filtern, Sound, olfaktorischen Reizen und Text. Ihr Werk ist von einer ganz eigenständigen Ästhetik getragen. Immersive Environments kreisen um das Verhältnis von Körper, Intimität und Technologie. In sinnlich-digitaler Ästhetik hinterfragt sie Schönheitsideale, digitale Selbstbilder und die Mechanismen von Begehren im Netz.

Sich auf Christiane Pescheks Kunst einzulassen bedeutet, sich in ein eigenes Universum vorzuwagen, das letztlich auf die tiefe Einsamkeit, in der sich das Individuum im Post-Internetzeitalter befindet, abzielt. Verschwommen, geheimnisvoll leuchtend, silbrig-weiß-durchscheinend, Wellness- und Clubkultur, Meditation und Sleep Retreat: Ausstellungsräume werden in komplexe Welten verwandelt, in die das Publikum eintaucht.

In den letzten Jahren hat Christiane Peschek etwa bei den Perspektiven Attersee, im Künstlerhaus Wien und in der Alba Gallery große Installationen gezeigt, sowie auch international, zum Beispiel in Dubai, New York oder Istanbul, und kann auf eine beeindruckende Präsenz im Kunstmessen-Bereich verweisen, so etwa auf der Paris Photo 2024 oder der SPARK 2022 in Wien.

„Sehen, ja, aber noch lieber fühlen“, hat mir die Künstlerin gesagt, als ich sie vor einigen Jahren erstmals in ihrem Atelier besucht habe. Dies trifft ins Herz von Pescheks Kunst, die jeder Zeit und jedem Ort enthoben zu sein scheint. Die Aneignung des Körpers durch das Internet einerseits macht Christiane Peschek zum Thema, andererseits arbeitet sie widerständig und furchtlos gegen den Verlust der Materialisierung und der echten, analogen Erfahrung an.

Lisa Ortner-Kreil

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2025