Die Bildungsbegeisterte
Mutig, weltoffen, vielseitig interessiert und engagiert, diese Eigenschaften beschreiben Angela Lahmer-Hackl. Man fragt sich, woher sie die Energie nimmt, mit der sie ihre vielfältigen Interessen beharrlich verfolgt. Ihr Interesse an den Menschen und ihr Lerneifer sind wohl Energiequellen und machen sie zur begeisterten Pädagogin, die Menschen durch Bildung ermutigen, sie im Umgang mit den Problemen unserer Zeit stärken und ihnen das dafür nötige Wissen zur Verfügung stellen will. Bildung ist für Angela Lahmer-Hackl Mittel der Ermächtigung, um Menschen zu mehr Selbstbestimmung zu verhelfen. Angela Lahmer-Hackl wächst als Älteste von sechs Geschwistern auf einem Bauernhof in Wachtberg in der Gemeinde Pöggstall auf. Sie besucht die Volksschule in Neukirchen am Ostrong und die Hauptschule in Pöggstall. Sie ist wissbegierig, fleißig und sehr musikalisch, absolviert das Oberstufengymnasium in Krems. Geprägt von der Religiosität ihrer Herkunftsfamilie, beginnt sie 1980 mit dem Theologiestudium in Wien, das sie 1987 mit dem Magisterium in Fachtheologie und selbstständiger Religionspädagogik abschließt. 1988 beginnt sie im Gymnasium Mary Ward in St. Pölten zu unterrichten. Wie jede gute Pädagogin weiß sie, dass man mit dem Abschluss des Studiums nicht ausgelernt hat. Neben ihrer Lehrtätigkeit bildet sie sich weiter, wird Erwachsenenbildnerin mit Schwerpunkt Ehe und Familie, absolviert eine Ausbildung im sakralen Tanz, in Ethik und eine weitere in Supervision und Coaching, ebenso lässt sie sich zur Leiterin von Wortgottesfeiern und zur Ritualbegleiterin ausbilden. Alle ihre Ausbildungen setzt sie auch um: ob in ihrem Hauptberuf als Religionspädagogin, wo sie katholische Religion und Ethik unterrichtet, oder als Referentin in der Erwachsenenbildung. Sie bringt sich ein, sie macht das, wie sie selbst sagt, was sie „mit anderen Menschen in Beziehung bringt, was uns als Gesellschaft und Kirche in der Weiterentwicklung fördert“. Als Theologin ist ihr die Vermittlung christlicher Werte und einer ethischen Grundhaltung ein besonderes Anliegen. Sie tritt für die Rechte der Frauen ein, engagiert sich in der Entwicklungszusammenarbeit, und sieht im menschlichen Umgang mit geflüchteten Menschen einen konkreten Auftrag, den sie auch deshalb einfordern kann, weil sie die Umsetzung vorlebt. Ihr Engagement ist immer konkret, sie setzt Akzente, sie vertritt klar und konsequent ihren Standpunkt und scheut dabei auch keinen Konflikt.
In der Erwachsenenbildung ist sie seit Jahrzehnten im katholischen Bildungswerk aktiv. Sie ist Referentin im theologischen Bereich und arbeitet zunächst in der Dompfarre St. Pölten, dann in der Pfarre Haunoldstein im Team mit. Ab 1995 ist sie im Vorstand des Katholischen Bildungswerks tätig und wird 2008 zur Obfrau des Vereins gewählt. In dieser Funktion, die sie bis 2023 ausübt, vertritt sie rund 700 ehrenamtliche Mitarbeitende, die in 200 Pfarrteams Bildungsveranstaltungen organisieren. Als Obfrau repräsentiert sie das Katholische Bildungswerk in der Öffentlichkeit, leitet und moderiert zahlreiche Veranstaltungen, setzt Schwerpunkte in der Qualitätssicherung der Bildungsarbeit und wirkt maßgeblich an der inhaltlichen Themensetzung und in personellen und finanziellen Entscheidungen mit. Katholische Erwachsenenbildung sieht sie als Möglichkeit, Menschen vor Ort zu erreichen und zu unterstützen und so auch die offene, weltzugewandte Seite ihrer Kirche zu stärken. Sehr bewusst nimmt sie ihre Rolle als Frau wahr, ist doch die Erwachsenenbildung, besonders die katholische, von Frauen geprägt. Sie stellen die überwiegende Anzahl der Mitarbeitenden in den Pfarren, der Referierenden und auch der Teilnehmenden, und zu Recht sieht sie sich als deren Stimme. Auch als Obfrau ist sie weiterhin als Referentin tätig und hat seit 2004 rund 70 Bildungsveranstaltungen als Theologin und Lehrerin für meditativen Tanz und Reigentanz in der Diözese St. Pölten geleitet. Als Bildungsveranstalterin in ihrer Heimat Haunoldstein organisiert sie mit ihrem Team allein in den Jahren 2017 bis heute 53 Bildungsveranstaltungen unterschiedlichster Art. In ihren Aufgaben und Funktionen und bei aller Weltoffenheit ist Angela Lahmer-Hackl eine bodenständige Frau geblieben, die ihr vielfältiges Wirken ganz in den Dienst der Menschen in Niederösterreich gestellt hat.