Einer oberösterreichischen Musikerfamilie entstammend wurde der Kulturpreisträger für Musik des Jahres 1979 am 15. Oktober 1918 in Wien geboren. Den ersten Musikunterricht erhielt er im Elternhaus. Nach frühen Schuljahren im Stiftsgymnasium Seitenstetten, wo er bereits als Altsolist des Gymnasialchores auf seine Musikalität aufmerksam machte, legte er 1937 die Matura am bischöflichen Lehrerseminar Linz ab. In seiner weiteren Studentenlaufbahn durch die Kriegswirren unterbrochen, trat Prof. Kubizek nach Militärzeit und Gefangenschaft 1946 als Volksschullehrer in den Staatsdienst und belegte daneben am Bruckner-Konservatorium in Linz Komposition. Bereits 1948 konnte er auf Grund hervorragender kompositorischer Tätigkeit einen Förderungspreis des Landes Oberösterreich in Empfang nehmen. Nach Beurlaubung vom Schuldienst studierte Kubizek als ordentlicher Hörer an der damaligen Musikakademie in Wien. Diese Studien schloß er im Studienjahr 1955/56 mit den Diplomen für Komposition (bei Alfred Uhl), Chorleitung (bei Reinhold Schmid) und Dirigieren (bei Hans Swarowsky) ab. Kompositionskurse bei Johann Nepomuk David und Paul Hindemith sowie Dirigierkurse bei Herbert von Karajan gaben dieser Ausbildung noch einen krönenden Schliff. Im Studienjahr 1956/57, somit unmittelbar nach Studienabschluß, wurde Prof. Kubizek mit einem Lehrauftrag an die Wiener Musikakademie verpflichtet, unterrichtete Solfeggio, Stimmbildung, Partiturspiel und Blattlesen und erhielt 1967 die Professur. Kubizek wandte sich in seiner Lehrtätigkeit immer mehr der Theorie und Komposition zu und leitet heute als Hochschulprofessor eine Klasse für Tonsatz und Komposition. Als Komponist widmete sich Kubizek zeitlebens besonders der Chormusik und konnte vom Ausdrucksgehalt des Textes ausgehend zu einer idealen Synthese traditioneller und avantgardistischer Techniken finden. Sein Instrumentalwerk findet, auf traditionellen Formen basierend, zu einem durchaus eigenständigen Ausdruck, wobei die musikalische Grundhaltung um eine echte Aussage und die Ausschaltung jeglicher Konstruktion bemüht ist. Kubizeks Kompositionsstil folgt einer erweiterten Tonalität, wenngleich diese niemals aufgegeben wird. All diese Vorzüge erlauben Kubizeks Einstufung als einer der bedeutendsten Vertreter der mittleren Kompositionsgeneration Osterreichs.
Augustin Kubizek
Musik
Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1979