Einzigartig in der Welt
Der Dürnhof liegt in geringer Entfernung vom Stift Zwettl und wurde um 1200 als klösterlicher Meierhof erbaut. Am 30. 1. 1210 nennt die Bestätigungsurkunde des Papstes lnnocenz Ill. den Dürnhof ,,macra curia“. Die Kapelle im Dürnhof wurde im Jahre 1294 dem Apostel Paulus geweiht. Im 16. Jahrhundert wurde die Südfront des Bauwerkes mit einer Renaissance-Loggia und später die Nordseite mit einer Freitreppe versehen. Während der 8 Jahrhunderte wurde der Dürnhof mehrmals zerstört. Im Jahre 1976 begann die Rettung des durch die letzten Kriegswirren stark beschädigten Dürnhofs. Heute befindet sich der unter Denkmalschutz stehende Hof im Eigentum der Republik Österreich.
Am 19. Juni 1984 eröffnete Bundespräsident Dr. R. Kirchschläger in Anwesenheit des Landeshauptmannes von NO, Siegfried Ludwig, den Dürnhof als Museum für Medizin-Meteorologie. Verwaltet, eingerichtet und ab ovo geplant und organisiert wurde und wird der Dürnhof von der Osterreichischen Gesellschaft für Medizin-Meteorologie, wo der Betreiber, Univ.-Lekt. Dr. A. Machalek, mit Unterstützung vieler Institutionen und freiwilliger Helfer dieses für die Welt einzigartige Museum errichten konnte.
Das Museum für Medizin-Meteorologie beinhaltet die Entwicklung der interdisziplinären Wissenschaft der Humanbiometeorologie von Hippokrates über Paracelsus und van Swieten bis zum Stand der heutigen Forschung. Wetterfühlige, Allergiker, Gesunde und Kranke erhalten hier Informationen über die verschiedenen Auswirkungen von Wetter und Klima auf den Organismus, über die Möglichkeiten der Behandlungsvielfalt gegen Wetterfühligkeit, die Möglichkeit der Klimatherapien, von Heilbäder- und Kuraufenthalten und Urlaubsplanung nach präventivmedizinischen Gesichtspunkten.
Die medizin-meteorologische Ethnologie, vom vorgeschichtlichen Dämonenglauben, Götterglauben bis noch heute bestehenden abergläubischen Vorstellungen wird mit wertvollen Exponaten und Leihgaben dokumentiert. Einzigartig ist auch die Darstellung von nationalen und internationalen Wetterbräuchen bis zur Klärung und ethnologischen Dokumentation der Symbolik Frosch für Wetter und Schlange für Medizin.
Im Freiraum des Museums sind Gärten der Gesundheit (Heilkräutergärten, Lehrgärten über Pflanzen, die Pollenallergien auslösen, Kneippgarten, Hexengarten) und ein Wünschelruten-Lehrpfad angelegt, wo jeder Besucher seine eigene Rutenfähigkeit austesten kann.
Jährlich finden neue Aktivitäten statt: Sonderausstellungen z. B. Von der Pest bis Aids; Wünschelrute und Biokräfte; Stock – Bürdezeichen, Würdezeichen; Klima und Kleidung; Der siebente Sinn: Wetterfühligkeit. Für 1991 ist die Ausstellung ,,Die andere Medizin“ geplant.
Ein Museumskatalog und für jede Ausstellung auch Sonderkataloge liegen auf.
Im Rahmen der Museumstätigkeit wird quartalsmäßig eine Broschüre aufgelegt (Der Dürnhofer Kulturbote), der mit einer Auflage von 8000 im Bereich Zwettl und Wien zur Verteilung kommt. Zusätzlich findet jedes Jahr der Dürnhofer Kultursommer statt, wo literarische und musikalische Veranstaltungen das kulturelle Programm der Region Zwettl bereichern.
Der Dürnhof hat bereits großes Interesse in der Offentlichkeit und in den nationalen und auch internationalen Medien erreicht. Anerkennung fand das Museum durch einen Museumspreis im Jahre 1987.
Unter den Auspizien des Europarates wird jeweils für 3 Jahre eine hohe Museumsauszeichnung verliehen: Museums Award of the Year. Unabhängige Juroren aus verschiedenen Ländern visitierten die Preisanwärter. Für 1987 haben sich insgesamt 71 Museen aus 13 Ländern Europas um diesen Preis beworben, aus Osterreich kam 5 Bewerber. Der Museumspreis ,,Special Commanded Award of the Museum of the Year 1987″ wurde am 30. Juni 1988 in Durham, England, an den Dürnhof, an das Museum für Medizin-Meteorologie, verliehen.