Erich Rabl

Erwachsenenbildung

Niveauvolles Wirken

Ein regionales Geschichtsbewußtsein zu vermitteln war und ist das Ziel der vielseitigen Aktivitäten Dr. Erich Rabls. Sowohl für seinen Geburtsort Sieghartskirchen als auch seine Wahlheimat Horn wie überhaupt für das gesamte Waldviertel hat er dabei Bahnbrechendes geleistet. Mit seinen zahlreichen wissenschaftlich exakten und trotzdem leicht lesbaren regionalgeschichtlichen Veröffentlichungen und seiner Tätigkeit im Bereich der Museums- und Ausstellungsgestaltung trägt er seit vielen Jahren dazu bei, breiten Kreisen der Bevölkerung heimatkundliche Kenntnisse nahezubringen und schafft so die Grundlage für ein regional bedingtes Identitätsbewußtsein. Mit der seit 1988 von ihm redaktionell geleiteten Zeitschrift ,,Das Waldviertel“ bietet er den lokalen Heimatkundlern ebenso wie den auf dem Gebiet der Regionalgeschichte arbeitenden Fachhistorikern ein Forum für die Publizierung ihrer Aufsätze und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Aktivierung der heimatkundlichen Forschung. Im Rahmen seiner Tätigkeit als A HS-Lehrer ist er kontinuierlich bestrebt, das Interesse an der Regionalgeschichte auch in der Jugend zu wecken. Trotz der Bezogenheit auf eine bestimmte Kulturlandschaft die Einbindung in den allgemeinen Geschichtsverlauf nicht aus dem Auge zu verlieren, ist ein weiterer Grundzug seiner Tätigkeit im Lehrberuf, in der Erwachsenenbildung und im Museumsbereich. Daß dabei der zeitgeschichtliche Aspekt eine besondere Rolle spielt, trägt dazu bei, einen breitgestreuten Interessentenkreis anzusprechen. Dr. Erich Rahl wurde 1948 in Sieghartskirchen als Sohn eines Fleischhauermeisters geboren, besuchte in Horn das humanistische Gymnasium und maturierte 1966 mit Auszeichnung. An der Universität Wien studierte er Geschichte und Geographie und dissertierte bei Univ.Prof. Dr. Adam Wandruszka über den christlichsozialen Agrarpolitiker Matthäus Bauchinger. Seit 1977 unterrichtet er am Bundesgymnasium und Realgymnasium sowie am Bundesaufbaugymnasium in Horn. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Im Jahr 1983 wurde ihm die Leitung des Horner Stadtarchivs übertragen, und im selben Jahr wurde er stellvertretender Leiter des Horner H öba rth- und Madermuseums. Den größten Erfolg mit fast 14 000 Besuchern verzeichnete 1990 die gemeinsam mit Univ.Prof. Dr. Gustav Reingrabner organisierte Ausstellung ,,Zwischen Herren und Ackersleuten. Bürgerliches Leben im Waldviertel 1500-1700″. 1991 zum Leiter der Horner Museen bestellt, ging er neue Wege in der Museumsgestaltung. Die multimedialen Darstellungsformen wurden in die Präsentation der Exponate einbezogen und die Erkenntnisse der Museumspädagogik weitgehend realisiert. Die ur- und frühgeschichtliche Sammlung des Höbarthmuseums wurde vollständig wissenschaftlich inventarisiert, die Antikensammlung neu aufgestellt. 1996 wurde neben den Museen das ,,Eingangstor Kultur“ des Kulturparks Kamptal eröffnet. Im Jahr 1985 wurde Dr. Erich Rahl als Nachfolger von Prof. Dr. Walter Pongratz zum Präsidenten des Waldviertler Heimatbundes gewählt. Die Hauptaufgabe des Vereins ist die Herausgabe der Zeitschrift ,,Das Waldviertel“ und einer regionalgeschichtlichen Schriften reihe. Außerdem werden regelmäßig wissenschaftliche Tagungen und Symposien abgehalten. Von 1986 bis 1994 war Dr. Erich Rahl Herausgeber der Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes. In seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen beschäftigte sich Dr. Erich Rahl mit dem landwi rts ch a ftlich en Genossenschaftswesen in Niederö ste r reich, der Ortskunde von Sieghartskirchen, der Stadtgeschichte von Horn sowie verschiedenen waldviertelbezogenen Themen. Er ist ständiger Autor des „Horner Kalenders“, Mitarbeiter oder Redakteur zahlreicher Festschriften und Ausstellungskataloge, Gestalter der Ansichtskartenbände über H o rn und Sieg ha rts ki rch en und Verfasser der Beiträge über die Geschichte des Bezirks Horn in der von Karl Gutkas herausgegebenen „Landes-Chronik Niederösterreich“ und über die Stadtgemeinde Horn in der ,,Niederösterreichischen Wirtschaftschronik“. Weiters befaßte er sich mit der Erforschung der Lebensgeschichte des österreichischen Arztes Dr. Albrecht von Roretz, der im 19. Jahrhundert in Japan medizinische Pionierarbeit leistete.Dr. Erich Rabl hatim weiten Bereich der Jugend-und Erwachsenenbildung erfolgreich und beispielgebend einen auch in späteren Jahren weiterwirkenden Beitrag geleistet.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1997