Ewald Baringer

Literatur
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Unmöglichkeiten und Irritationen im Existenziellen

Ewald Baringer, 1955 in Wien geboren, lebt seit 1978 in Klosterneuburg, wo er sich bald für die kulturellen Belange der Stadt und des Landes Niederösterreich, auch als freier Mitarbeiter der NÖN und der APA, engagierte. Seit 1988 ist er Vorstandsmitglied der Literaturgesellschaft Klosterneuburg, die er von 2005 bis 2010 vorbildlich und innovativ leitete. Baringers erste größere Prosapublikation, «mein name ist nicht josef / lasso ins netz», erschien 1999 in der Edition Koenigstein. Die Erzählung «Hunzils wundersame Reise» wurde 2003 in der «Literaturedition Niederösterreich» veröffentlicht. Schon diese ersten beiden Titel lassen Baringers Intention erkennen, Unmöglichkeiten und Irritationen im Existenziellen zu beschreiben und zu benennen, was dann in seinem Roman «Endlich Ruhe. Kleine Geographie des Wahnsinns» (Edition Va Bene, 2005) konsequent weitergeführt wird. Weder formal noch inhaltlich lassen sich seine Werke, die eine beispiellose literarische Waghalsigkeit auszeichnet, einer bestimmten Spezies zuordnen. Und das gilt auch für seine bisher letzte Buchveröffentlichung, seine «larmoyanten Triptychen» mit dem Titel «Landauf. Landab. Landüber» (Edition Koenigstein, 2008). Ein Labyrinth von selbst gelegten Hindernissen und Irrläuf(t)en muss durchlebt werden, um dann endlich (vielleicht) zur Ruhe zu kommen. Fluchtpunkte werden gesucht. Allerletzte Rettungsanker, um nicht vom alltäglichen Wahnsinn mitgetrieben zu werden. Aber umsonst. Und vielleicht doch. Am Ende: «Ich bin daheim. Die Türen sind abgeschlossen. Im Kopf rauscht das Meer.» Zahlreiche Beiträge in Literaturzeitschriften und Katalogen sowie Theaterkritiken und Berichte zum kulturellen Leben Niederösterreichs entstanden ebenfalls in den letzten Jahren.2005 gab Baringer den Brotberuf eines AHS-Lehrers auf, um sich mehr seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. Der Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich möge ihm auch Bestätigung für diesen Schritt sein.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2010