Warum 16 mm doch kein Ende haben!
Das Eumig-Museum in Wiener Neudorf ist das Aushängeschild einer in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Kulturinitiative. Gegründet von ehemaligen Angestellten des von 1919 bis 1981 bestehenden österreichischen Exportunternehmens, verfolgt es das Ziel, die umfassendste Sammlung von Eumig-Produkten und -Materialien professionell zu vervollständigen, zu pflegen, zu erhalten, zu katalogisieren, zu archivieren, aufzuarbeiten, zu präsentieren und zu vermitteln.
Träger des Museums ist der 2009 gegründete Förderverein Eumigmuseum, der vorbildlich von der Marktgemeinde Wiener Neudorf unterstützt wird. Dort hatte die Firma einst ihre markante Zentrale; heute stellt die Gemeinde das revitalisierte „Alte Feuerwehrhaus“ als Museumsstandort zur Verfügung.
Eumig begann 1932 mit der Produktion von Filmkameras und stieg in den 1970er-Jahren zum größten Hersteller von Filmprojektoren weltweit auf, der seine Produkte auf alle Kontinente exportierte. Neben Wiener Neudorf verfügte Eumig über Niederlassungen in Fürstenfeld, Fohnsdorf, Kirchdorf und Bad Deutsch-Altenburg. Mit weltweit über 130 Vertretungen und Geschäftsstellen sowie einem Exportanteil von 80 Prozent galt Eumig als österreichischer Vorzeigebetrieb – nicht zuletzt auch als Aushängeschild für ausländische Staatsbesuche und Delegationen.
Die bis heute anhaltende Solidarität der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen beruht auf den für die damalige Zeit richtungsweisenden Sozialleistungen: So führte Eumig bereits 1956 die 40-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ein und übernahm 1974 die gesamte Belegschaft in ein Angestelltenverhältnis.
Den ehrenamtlichen Mitgliedern des Fördervereins Eumigmuseum ist es zu verdanken, dass ein bedeutender Abschnitt österreichischer Wirtschafts-, Industrie-, Technik-, Sozial- und Politikgeschichte nicht nur ins Heute gerettet wurde, sondern auf ambitioniertem und hohem Niveau auch in Zukunft weiterleben kann.