funkundküste – Institut für künstlerische Ausdrucksweisen

Volkskultur und Kulturinitiativen
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Kunst im sozialen Raum

Mit ihrem Verein funkundküste initiieren Friederike Grühbaum und Andrea Brunner-Fohrafellner Kunstprojekte im sozialen Raum. Sie beziehen Menschen am Rand der Gesellschaft in ihren Schaffensprozess ein und ermöglichen diesen einen neuen partizipatorischen Zugang zu Kunst und Kultur. Ihr erstes Projekt verwirklichten die beiden Künstlerinnen 2001 mit psychisch kranken Menschen des Caritas-Heims Schloss Schiltern. Innerhalb von zwölf Wochen gestalteten die Teilnehmer(innen) sehr individuelle und ausdrucksstarke Werke. Das Ergebnis wurde in der Ausstellung «freizeichen» präsentiert. Einige der Beteiligten entwickelten sich in der weiteren Zusammenarbeit zu Künstler(inne)n von beachtlichem Niveau. Um Menschen mit und ohne Behinderung weiterhin zu unterstützen, ihnen eine Erweiterung der gestalterischen und kommunikativen Kompetenzen sowie eine persönliche künstlerische Entwicklung zu ermöglichen, eröffneten Friederike Grühbaum und Andrea Brunner-Fohrafellner im September 2004 das Offene Atelier funkundküste in Krems-Stein. Interessierte jedes Alters und jeder sozialen Herkunft sind eingeladen, sich auf künstlerische Prozesse einzulassen. Die beiden Künstlerinnen sowie die Kunsttherapeutin Sabine Fischer, seit 2007 im Team, stellen die Infrastruktur und ihr Know-how zur Verfügung und bieten kompetente Hilfestellung. In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche interessante Projekte verwirklicht werden. Exemplarisch genannt seien die Zusammenarbeit mit Häftlingen der Justizanstalt Stein und Studierenden der Universität für angewandte Kunst mit dem Titel «Ja zur Kunst» (2004). Oder «Goaaog» (2009/10): Jugendlichen, die im Rahmen des Projekts «Jugendchance» den Hauptschulabschluss nachholen konnten, bot die Arbeit im Offenen Atelier die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten und so neue, nonverbale Möglichkeiten der Kommunikation kennenzulernen. Das jüngste Projekt der Künstlerinnen beschäftigt sich mit dem Brennpunkt Krems-Lerchenfeld. Auf den Spuren der alltagskulturellen Errungenschaften der Lerchenfelder Bewohner(innen) wollen Friederike Grühbaum, Andrea Brunner-Fohrafellner und Sabine Fischer eine respektvolle Sicht auf das ermöglichen, was auf der Basis der lokalen Kulturarbeit an Volkskultur im ursprünglichen Sinn des Worts geschaffen wird

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2010