Gabriele Stöger

Sonderpreis
Innovative Kultur- und Wissenschaftsvermittlung für junge Menschen
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Gelebte Kulturvermittlung

Gabriele Stöger ist eine neugierige Kultur- und Wissensvermittlerin, die mit Professionalität, Originalität, Herzblut und Ausdauer ihre Passion in die Öffentlichkeit trägt und entsprechende Resonanz erzeugt. Sie macht Kultur mit einem innovativen Ansatz zugänglich, vermittelt Themen erfrischend, schafft mit ihren kontinuierlichen Aktivitäten, Projekten und Publikationen Möglichkeiten und Orte für eine vertiefte Auseinandersetzung oder einen belebenden Austausch. Der ausgezeichneten Waldviertlerin gelingt es, ein breites Publikum zu begeistern und zu überraschen; sie vereint Erfindungsreichtum und Vermittlungskompetenz oft im gleichen Maße. Als begnadete Netzwerkerin schlägt sie Brücken zwischen Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und baut so auf allen Seiten Berührungsängste und Hemmschwellen ab.
Gabriele Stögers schöpferische Kraft zeigt sich auf vielen verschiedenen Parketten: Neben ihrer regen Vermittlertätigkeit, vorwiegend in Wien, Ober- und Niederösterreich, ist sie als Moderatorin, Autorin, Referentin und Projektleiterin aktiv. Als Mitinitiatorin, Gründungsmitglied sowie als Obfrau begleitete und unterstützte sie mehrere Jahre den «Österreichischen Verband der KulturvermittlerInnen im Museums- und Ausstellungswesen», dessen Schwerpunkt vorwiegend im Erfahrungsaustausch, in der Informationsvermittlung innerhalb der Berufsgruppe und in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen von angestellten und freiberuflich tätigen Kulturvermittlerinnen und -vermittlern liegt.
Als langjährige, begeisterte «Botschafterin der kulturellen Vielfalt» setzt sich Stöger mit einer schier unerschöpflichen Energie dafür ein, Kunst und Kultur für die Gesellschaft zugänglich zu machen. Gemeinsam mit Renate Goebl und Heiderose Hildebrand leistete Gabriele Stöger als Co-Leiterin des Lehrgangs für Kommunikationskuratorinnen und -kuratoren am Institut für Kulturwissenschaft (u. a. NÖ Landesakademie, Donau-Uni Krems) Pionierarbeit in der Ausbildung von Kulturvermittlerinnen und -vermittlern.
Ihr innovativer Vermittlungsansatz verbindet höchsten wissenschaftlichen,kreativen und pädagogischen Anspruch mit Nachhaltigkeit, Zielgruppengerechtigkeit und Breitenwirkung. Stellvertretend hierfür stehen die von dem «Team EigenArt/museum (T.E.A.m)», dem sie gemeinsam mit Walter Stach angehörte, initiierten Projekte «Eros», «Macht und Ohnmacht» und «Gewalt»; sowie das speziell für den Bereich der dualen Lehrlingsausbildung entwickelte Pilotprojekt «Das Nützliche und das Fremde», das zu intensiver Kommunikation mit Kulturschaffenden und zu kultureller Eigenaktivität einlud und im Jahre 1995 mit dem «Ludwig-Sackmauer-Preis für Kunstvermittlung» ausgezeichnet wurde.
Mit großer Begeisterung widmete sich die in Waidhofen/Thaya geborene Theater- und Politikwissenschaftlerin der Recherche, Ausstellungsgestaltung und Kulturvermittlung für das «Lebende Textilmuseum Groß-Siegharts» (1987–1990). Ihre Projekte zeigen, dass sie oftmals auf einzigartige und sehr eigenständige Weise junge Menschen für die Teilhabe an künstlerischen Prozessen gewinnt. Als innovativer Vermittlungsansatz hervorgehoben wird das außergewöhnliche Kunstvermittlungs- und Partizipationsprojekt «Multiple Choice – Eine Einladung zur Mitverantwortung» im Kunstraum Weikendorf (2013/2014).
An unerwarteten Orten und aus neuartigen Perspektiven stellt sie aktuelle Themen zur Diskussion und Disposition: Im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur und in enger Zusammenarbeit mit «KulturKontakt Austria» erarbeitete Stöger jüngst eine «virtuelle Diskussion zu den ideellen Ressourcen und theoretischen Grundlagen der Kulturvermittlung in Österreich» (salon-kulturvermittlung.at).
Neugier, Offenheit, Genauigkeit in der Konzeption, Qualität in der Feinabstimmung, Aktualität, gesellschaftliche Relevanz und Partizipation sind nur ein paar Stichworte, die ihrer Arbeitsweise zugrunde liegen und konsequent eingelöst werden. Gabriele Stöger hat sich vor allem durch ihre jahrzehntelange Tätigkeit in der Kultur- und Wissensvermittlungsarbeit große Verdienste erworben. Sie ist und bleibt ein Stein des Anstoßes, eine Feststellung und eine Hoffnung, was als großes Kompliment gedacht ist.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2014