German Toro-Perez

Musik
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Musik gegen den Drang zur Zerstörung

Germán Toro-Pérez wurde am 4. März 1964 in Santafé de Bogotá, Kolumbien, geboren und studierte zunächst an der Universidad de los Andes in Bogotá. 1988 übersiedelte Toro-Pérez nach Wien und setzte hier seine Studien an der Musikuniversität fort: Klavier bei Alejandro Geberovich, Dirigieren bei Karl Österreicher und Komposition bei Erich Urbanner (Diplom mit Auszeichnung 1992). Er besuchte weiters Meisterkurse und Lehrgänge am Institut für Elektroakustische und Experimentelle Musik, erhielt dafür 1996 ein weiteres Diplom mit Auszeichnung und schloss noch einen Workshop über Computermusik am IRCAM an.
Seit 1993 beschäftigt sich Toro-Pérez intensiv mit Elektroakustischer Musik, 1996 war er Mitbegründer des darauf spezialisierten New Ton Ensembles und widmet sich seither der Planung und Durchführung von Projekten zeitgenössischer Musik. Er unterrichtet am Institut für Elektroakustik, experimentelle und angewandte Musik der Musikuniversität Wien.
Die Komposition von Elektroakustischer Musik ergibt sich für Toro-Pérez aus den spezifischen Anforderungen, die sich an das Ohr stellen. Er versteht das Komponieren als Versuch, dem Drang zur Zerstörung entgegenzuwirken.
Seine Kompositionen, darunter zahlreiche Auftragswerke, finden internationale Anerkennung und werden bei österreichischen und internationalen Festivals aufgeführt, so etwa beim Festival Hörgänge und Wien Modern im Wiener Konzerthaus und beim Festival Synthèse in Bourges.
Toro-Pérez wurde für seine künstlerischen Leistungen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: 1997 ein Staatsstipendium für Komposition der Republik Österreich, 1999 ein Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich, der Kompositionspreis der Erste Bank 2001 sowie 2001/02 ein Arbeitsstipendium des Experimentalstudios der Heinrich Strobel-Stiftung.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2004