Der akademische Bildhauer Gert Linke wurde 1948 als Sohn eines Primararztes in Tulln geboren. Nach dem Besuch der Pflichtschulen in Tulln und Wien absolvierte er die Bundesfachschule für Holzbearbeitung in Hallstatt und begann 1968 in der Klasse Prof. Hans Knesls an der Hochschule für angewandte Kunst das Studium der Bildhauerei. 1973 erlangte er sein Diplom. Neben der Arbeit in Holz wurde das aus Metall gefertigte Objekt zum bevorzugten Ausdrucksmittel.
Gert Linke ist ein kritischer Künstler. Die Manipulierbarkeit des Menschen und die Gefahr, die dem einzelnen Individuum durch eine ständig zunehmende Bevormundung droht, regen ihn zu unkonventionellen plastischen Schöpfungen an. Aus Holz konstruierte er einen der Silhouette eines Autofahrers nachgebildeten Käfig, der die Versklavung des Einzelmenschen durch eine unsinnig angewandte Maschine symbolisiert, ein aus Stahl gefertigtes karrenartiges Gerät soll jenen Fußgängern Schutz gewähren, die sich ohne die gewohnte Blechhaut ( = Auto) fortbewegen müssen.
Linkes Arbeiten sind nicht ohne Ironie und gesellschaftskritischem Bewußtsein. Auch in seinen subtilen Zeichnungen hat der Künstler große formale und gedankliche Eigenständigkeit bewiesen. Seine überzeugend umgesetzten Ideen weisen Gert Linke als erfolgversprechenden Künstler aus, der es versteht, dem plastischen Gestalten neue Aspekte zu erschließen. Die Qualität und Originalität der bisherigen Werke waren ausschlaggebend für die Zuerkennung des Förderungspreises.
Gert Linke
Bildende Kunst
Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1979