Gue Schmidt

Medienkunst
Künstlerisches Video, Kunst im elektronischen Raum und die Grenzen von Fachdisziplinen überschreitende Kunst
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Hören Ist Sehen. Oir Es Ver. To Hear Is To See.

Ein Projekt zu Radio und Klangskulptur 1996–2006 www.a-r-t.cc

Zehn Jahre Projektentwicklung, fünf Publikationen, 44 Stunden Klangmaterial, 142 Kunst- und Musikschaffende; zahlreiche theoretische Textbeiträge zu den Themen Radio und Klangskulptur; internationale Ausstellungen u. a. in Caracas, Istanbul oder Medellin – wo alles begann – und darüber hinaus das «World Wide Web» als zentrale Vermittlungsplattform: Gue Schmidt, 1956 geboren, hat ein erstaunliches Projekt realisiert. Als Künstler für seine Licht-, Raum-, Video- und Klanginstallationen bekannt, hat er mit dem Projekt «Hören Ist Sehen» das Tor in eine Parallelwelt geöffnet.
Im «World Wide Web» begegnen den Nutzenden individuelle Klangräume und wer sich Zeit nimmt, kann sich auch in Notizen und Bildmaterialien der einzelnen Kunstschaffenden vertiefen. Kurze Stücke stehen dabei gleichwertig neben langen und die große Anzahl an Künstlerinnen ist ebenso auffällig wie die vielfältigen Herkünfte der Eingeladenen. Hier wird künstlerische und kuratorische Praxis zum Paradefall, denn offenbar geht es nicht nur darum, österreichische Klangwelten zu exportieren, sondern ebenso darum, internationales Kunstschaffen wahrzunehmen. Über die Jahre ist damit ein Zeitbild zur Gegenwartsmusik gewachsen, das der Öffentlichkeit zudem frei zugänglich ist.
Im Vordergrund des Projekts steht dabei die kritische Reflexion gesellschaftlicher und sozialer Verhältnisse. Sie führt letztlich zu eben jener inhaltlichen Verknüpfung der einzelnen Arbeiten, die qualitative Dichte und konzentrierte Ereignisse erst erlauben. Das Konzept wird auch in die physische Ausstellung vor Ort integriert, in der zumeist die Masse der Arbeiten gezeigt wird und nur selten exemplarische Beispiele hervorgehoben werden. Gemeinsames Tun in Zeiten neoliberaler Gleichgültigkeiten. Es geht dabei um «jene Felder (…), die von stumm bis tönend reichen. Das Feld dazwischen aber, das sind wir!» (Gue Schmidt, 2006).

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2006