Hans Gruber

Erwachsenenbildung

Pionier der Volksbildung

Hans Gruber wurde am 13. 10. 1914 in Großhaslau, Bez. Zwettl, als Sohn bäuerlicher Eltern geboren. Nach dem Besuch der einklassigen Volksschule kam er an die Bürgerschule in Zwettl und später an die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten. Die Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen legte er 1938 und die für Hauptschulen 1939 in St. Pölten ab. Von 1935 bis 1938 war er Probelehrer an der einklassigen Volksschule in Großhaslau, 1938 Hilfslehrer an der Volksschule Oberndorf (Bez. Zwettl) und ab 1939 Oberlehrer in Großhaslau. Von 1942 bis 1945 war er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und nach Kriegsende wieder Oberlehrer an der einklassigen Volksschule in Großhaslau. 1948 wurde er Hauptschuldirektor in Kirchberg/Wagram. Seit 1938 ist er mit Frau Maria Starkl aus Frauenhofen bei Tulln verheiratet. Aus dieser Ehe stammen seine beiden Söhne Hans (geb. 1943) und Rudolf (geb. 1951). In den Kulturtagungen 1946/47 und 1948 versuchte er, dem kulturellen Wiederaufbau des Waldviertels zu dienen. Mit pädagogischen Fragen, Kulturpolitik und Volksbildung befaßte er sich als Mitarbeiter bei Tages- und Viertelszeitungen, Lehrerzeitungen und pädagogischen und kulturpolitischen Blättern, wie zum Beispiel in der „Furche“.Im Jahre 1952 wurde er zum Vorstand des Nö. Bildungs- und Heimatwerkes und später zum geschäftsführenden Vizepräsidenten des Verbandes österreichischer Bildungswerke gewählt. Über seine Initiative wurde das Nö. Bildungs- und Heimatwerk, das bisher nur Heimatwerk hieß und sich vor allem mit der Pflege des Volkstanzes, des Volksliedes, der Trachtenpflege und des Brauchtums beschäftigte, zu einem Bildungswerk mit Bildungswochen und Bildungstagen ausgebaut. Es wurden kulturelle Arbeitsgemeinschaften auf Landesebene errichtet, wie z. B. Literatur, Komponisten, Volkskunde, Heimatforscher, Arbeitskreis der Betreuer volkskundlicher Sammlungen, Chorschulung, Singen und Musizieren. Arbeitskreis Bauen und Landschaftspflege, Fest- und Feiergestaltung. Der Nö. Kulturpreis wurde über Initiative des Nö. Bildungs- und Heimatwerkes geschaffen. Jährlich werden bedeutsame Tagungen der Erwachsenenbildner, der Kulturschaffenden (Dichter, Komponisten und bildende Künstler), Heimatforscher und Volkskundler sowie Familiensingwochen, Chorleitertagungen, Sommerkurse für instrumentales und Vokales Ensemblemusizieren, Jugendsingwochen, Theaterseminare, Hobbykurse und seit 1954 monatlich die Autorenabende im Marmorsaal des Nö. Regierungsgebäudes durchgeführt. Im Jahr 1952 wurde Gruber das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen. 1963 wurde er Bezirksschulinspektor von Scheibbs und 1965 von Wien-Umgebung. In den folgenden Jahren erhielt Gruber eine Anzahl von Auszeichnungen und Ehrungen. So wurde ihm die Goldene Ehrennadel des Sängerbundes für Wien und Niederösterreich, das Goldene Ehrenzeichen des Landesverbandes der Trachten- und Heimatvereine, das Goldene Ehrenzeichen des Nö. Blasmusikverbandes und die Goldene Ehrenplakette der Stadt Langenlois verliehen. Für die Mitarbeit beim Roten Kreuz erhielt er das Silberne Ehrenzeichen, die Florianiplakette der Feuerwehr, mehrere Dank- und Anerkennungsdekrete des Landesschulrates für Niederösterreich und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Sport. 1969 erhielt er als Bezirksschulinspektor den Berufstitel Regierungsrat und 1975 für seine Arbeit in der Ewachsenenbildung den Titel Professor. Seit 1965 wohnt Gruber in Klosterneuburg-Kierling; er war Bezirksleiter des Jugendrotkreuzes für den Bezirk Wien-Umgebung, Gründer und Präsident der Literarischen Gesellschaft, Gründer und geschäftsführender Vorsitzender der Franz-Kafka-Gesellschaft. 1978 erhielt er das Goldene Stadtwappen der Stadt Klosterneuburg verliehen. Gruber ist Ehrenmitglied des Kuratoriums ,,Österreichisches Heimatwerk“ und Träger der Silbernen Kammermedaille der Handelskammer für Niederösterreich und seit 1979 Träger des Ehrenringes des Nö. Bildungs- und Heimatwerkes. Bei der Generalversammlung am 2. Juli 1984 wurde Herr Reg.-Rat Prof. Hans Gruber zum Ehrenvorsitzenden des Nö. Bildungs- und Heimatwerkes gewählt und im Juli 1985 mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1985