Der Preisträger wurde am 29. März 1923 in Oberndorf (heute Herzogenburg) geboren. Er wuchs in Herzogenburg und in Statzendorf auf, wohin 1932 seine Eltern übersiedelten. Er besuchte das Gymnasium in Krems und maturierte 1942 in Wien. Nach dem Krieg begann er das Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Wiener Universität, das er 1948 mit einer Dissertation über Karl Kraus und das Theater“ abschloß. 1946 erschienen erste Veröffentlichungen in Studentenzeitschriften und im „Plan“. Nach dem Studium trat er in die Redaktion der „Arbeiter-Zeitung“ ein.
Er ist Mitarbeiter an zahlreichen in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften, wie etwa die „Neue Zürcher Zeitung“, und im ORF. Hans Heinz Hahn! ist auch Herausgeber eines Auswahlbandes von Robert Musil „Utopie Kakanien“ und verfaßte mehrere Essays über den Wiener Expressionisten Robert Müller.
In den fünfziger Jahren erschien ein kleiner Erzählband „Die verbotenen Türen“. 1972 wurde im ORF das Theaterstück „Der byzantinische Demetrius“ als Hörspiel uraufgeführt. 1975 brachte der ORF das Hörspiel „Interview mit Orpheus“, 1976 erschien der Gedichtband „In flagranti entwischt“. Gedichte wurden ins Polnische, Ungarische, Holländische und Bulgarische übersetzt, Essays ins Französische, Englische und Tschechische.
1977 wurde im ORF der Roman „Die Einsiedler des Anninger“ gelesen. In diesen Tagen wird der Roman ,,Die Riesen vom Bisamberg“ ausgeliefert. Das Manuskript zu dem Band „Die verschollenen Dörfer“ wurde ebenfalls in diesen Tagen abgeschlossen. Die Romane bilden nicht thematisch, aber stilistisch und geistig eine Trilogie über die Absurdität der Existenz.
„Die Einsiedler des Anninger“, ein Publikumserfolg bei der Lesung und ein großer literarischer Erfolg, der sich in Kritiken von Hamburg bis Bozen spiegelt, behandelt die Einsamkeit, in „Die Riesen vom Bisamberg“ wird die Utopie auf groteske Weise ad absurdum geführt, „Die verschollenen Dörfer“ sind eine Vision des Unterganges, so gut wie abgeschlossen ist ein Manuskript mit ,,Romane in fünf Sätzen“, die mit dem Corpus der satirischen Gedichte „In flagranti entwischt“ die Keimzelle der drei großen Romane sind. 1978 wurde im ORF das Hörspiel „Was die Schwester erzählt“ uraufgeführt.
Hans Heinz Hahnl
Literatur
Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1979