Formelles und informelles Lernen kombinieren!
Wir brauchen eine neue Beziehungsqualität in unseren Gemeinden.
Hans Rupp
Bisher – angesichts des Auftrags und notwendigen Fortbestands ihrer Einrichtungen auch nachvollziehbar – haben Weiterbildnerinnen und Weiterbildner die Bildungsbeteiligung dort gesteigert, wo es sie institutionell schon gab. Nicht so Hans Rupp, er legt eine Trendumkehr vor, die nicht nur für die Erwachsenenbildung in Niederösterreich ein Vorbild ist, sondern auch ein europäischer «Exportschlager» sein kann: Die Angebote bewegen sich auch auf die Bürgerinnen und Bürger zu. Er hat im Sinne einer Regionalentwicklung, die den zukünftigen und oft bereits punktuell spürbaren Herausforderungen wie soziale Exklusion, demografischer Wandel, Verknappung von Rohstoffen und Erhöhung von Naturkatastrophen entgegenzutreten weiß, Bildungsangebote konzipiert, partizipativ durchgeführt, vorgelebt und ständig innoviert; und dies seit rund 40 Jahren! 1956 geboren, war er seit 1976 zunächst als Landesjugendreferent aktiv in der Weiterbildung tätig, wo er neben dem klassischen Tätigkeitsspektrum bereits die Beratung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden übernahm und kreative Formen der Ermöglichung von Bildungsbeteiligung entwickeln und umsetzen konnte. Den Menschen Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu bieten und Weiterbildungsangebote partizipativ vor Ort umzusetzen, die für ein positives Lebensgefühl in einer Gemeinde sorgen – diese Initiativen haben sich danach weiterentwickelt und einen systemischen Charakter angenommen, der Grenzen von Bildungssektoren und Institutionen überwindet. Hans Rupp ist damit gleichermaßen Akteur, Treiber und Visionär dieses Bewusstseinswandels.
Wir alle müssen nun viel stärker darauf blicken, dass es sich lohnt, auf breiter Basis in das Bildungssystem zu investieren. Es geht nicht nur darum, zu helfen und zu heilen, sondern auch um Fördern und Fordern. In diesem Sinne ist Bildung in Gemeinden immer ein Impuls für mehr Gesundheit, mehr gesellschaftliche Inklusion sowie persönliche und soziale Vitalität. Fast stereotyp wird ein «Häkelkurs» oder eine selbst organisierte Fortbildung belächelt, ein akademischer Universitätsabschluss mit vorausgegangener Matura dagegen als anspruchsvoll ausgelobt. Diese Schere im Kopf hat Hans Rupp längst hinter sich gelassen. Er setzt eine Allianz für «lebensbegleitendes Lernen» bereits um. Seine barrierefreien Bildungsangebote sind zyklisch auf alle Lebensphasen – von der Jugendbildung bis hin zu Angeboten für Ältere – bezogen, und die Lerninteressen aller werden ernst genommen und sogar gemeinsam geplant.
Bei Hans Rupp können angehende Weiterbildnerinnen und Weiterbildner lernen, dass es beim lebensbegleitenden Lernen eben nicht nur um Beteiligung an organisierter Weiterbildung geht, sondern auch um das Engagement in der Familie, in der Gemeinde, im sozialen Bereich oder auch in Wirtschaft und Kultur. Er hat als Geschäftsführer im BHW Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich immer früh und zukunftsweisend mit seinem Team und mithilfe seines professionellen Ehrenamtsmanagements Bildungsinnovationen mittels partizipativer Angebotsentwicklung geschaffen: im Bereich Umweltbildung, Basisbildung, der Teilhabeförderung generell oder im Bereich bildungsbenachteiligter Frauen und Inklusion (Barrierefreie Gemeinden, Barrierefreie Erwachsenenbildung in Niederösterreich/BEN).
Auch als Dozent und Prüfer im Universitätslehrgang «Kommunales Bildungsmanagement» an der Donau-Universität Krems, bei der Gestaltung von Bildungsinformationssystemen und dem Verfassen von Beiträgen in Zeitschriften trägt er zur Professionalisierung und Professionalität bei.
Dies alles gelingt ihm mit seiner vorbildhaften Kompetenz und langjährigen Erfahrung bei der Kombination formellen und informellen Lernens: «Er hat den Zugang zu den Menschen» (Manuela Gsell, Geschäftsführerin des Forums Erwachsenenbildung Niederösterreich/FEN).
Ihm gelingt es, Betroffene zu Beteiligten zu machen, und dies auf Augenhöhe: Im Ehrenamt als Obmann im Römerland Carnuntum aktiv, lebt er kohärent, was er lehrt.