Heini Brossmann

Darstellende Kunst
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Der Puppenspieler

Heini Brossmann, 1954 in Wien geboren, interessierte sich bereits als 12-Jähriger für das Puppentheater und zählt heute mit 40 Jahren Erfahrung zu einem der bedeutendsten Puppenspieler Österreichs und gilt als Pionier und Galionsfigur der österreichischen Kindertheaterszene. Ab 1970 spielte er für mehrere österreichische Puppentheater, hauptsächlich im ORF, arbeitete drei Jahre am Aufbau des Figurentheaters Lilarum und gründete das Anit-Akw-Theater. Er realisierte Projekte, in denen er sein wissenschaftlich fundiertes Wissen um Umwelt und Klimaschutzagenden mit Theater und Öffentlichkeitsarbeit verbindet. Inspiriert von ausländischen Puppentheatern begann Heini Brossmann, moderne Ansätze im Figurentheater, auch in Österreich zu verwirklichen. Er entwickelte die aus Russland kommende „offene Spielweise“, bei der der Erzähler Vermittler zwischen Publikum und dem Geschehen auf der Bühne ist. 1982 gründete Heini Brossmann das Theater „Trittbrettl“ – eine der ersten freien Kindertheatergruppen in Wien. In einem alten VW-Käfer fuhr er als „fahrendes Theater“ durch die Lande. Als Bühne dienten zwei Leitern und ein Brettl – daher der Name. 1985 gab Heini Brossmann seinen Beruf als Chemiker auf, um sich professionell seiner Leidenschaft für das Figurentheater zu widmen. Das Theater Trittbrettl beeindruckt durch die besondere Form der Verknüpfung von Tischfiguren, Marionetten, Masken, Schattenspiel und der traditionellen Puppe, und zeichnet sich durch die direkte Kontaktaufnahme mit dem Publikum aus. Heini Brossmann stellt den Anspruch, künstlerisch anspruchvolles Theater mit Inhalten und Hintergründen zu machen und auch politisch zu sein. Ihm ist es zu verdanken, dass die Agenda Kindertheater erstmals vom Bereich „Jugend und Außerschulische Erziehung“ in die Zuständigkeit des Kulturamts übernommen und damit als Kultur anerkannt wurde. Einladungen zu über 40 internationalen Festivals und Gastinszenierungen in China führen ihn mittlerweile um die ganze Welt. Seine Arbeit mit Puppen findet weit über die Figurentheaterszene Anerkennung.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2007