Chormusik als Lebenselixier
Die österreichische Tradition des Chorsingens lässt sich über mehr als fünf Jahrhunderte zurückverfolgen, nimmt man dafür die Gründung der Wiener Hofmusikkapelle zum Anlass. Zunächst als Knabenchöre an die geistliche Musik in Kirchen und Klöstern gebunden, entwickelte sich parallel zu den weltlichen Aufführungsstätten in Opernhäusern sowie Konzertsälen die Formation gemischter Chöre in kleinen und großen Besetzungen.
Der gebürtige Niederösterreicher Heinz Ferlesch repräsentiert als umfassend ausgebildeter Musikpädagoge, Chorleiter und Dirigent die jüngere Generation hochqualifizierter Musikerinnen und Musiker dieser Genres. Bereits mit 27 Jahren wurde er 1998 vom Wiener Konzerthaus zum künstlerischen Leiter der Wiener Singakademie (u.a. in der Nachfolge von Johannes Brahms) berufen.
Heinz Ferlesch arbeitet im Rahmen seiner Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Wiener Singakademie u.a. mit Dirigenten wie Simon Rattle, Georges Prêtre, Kent Nagano, Franz Welser-Möst, Yannick Nézet-Séguin, Ton Koopman, Ádám Fischer, Simone Young und mit den großen Wiener und internationalen Orchestern zusammen.
Als persönlichen und musikalischen Wegbereiter beschreibt Heinz Ferlesch die Gründung des Chors Ad Libitum in seiner Heimatstadt St. Valentin. 1993 von ihm als überregionaler, semi-professioneller Klangkörper mit höchstem Qualitätsanspruch gegründet und nunmehr das 20-Jahr-Jubiläum begehend. Sein Repertoire umfasst Barock – u.a. Zusammenarbeit mit dem von Ferlesch gegründeten Barockorchester Barucco – bis zu Werken des 20. und 21. Jahrhunderts, wobei Heinz Ferlesch die Programmierung von A-cappella-Werken ein großes Anliegen ist. Die nachhaltigen Bemühungen von Ferlesch um die Etablierung und Professionalisierung der niederösterreichischen Chorlandschaft in den letzten zwanzig Jahren schlagen sich auch in der Mitbegründung (2003) und Koordination der Chorszene Niederösterreich mit vierzehn Kooperationspartnern wie als Mitinitiator (1998) und künstlerischer Leiter der Vokalakademie Niederösterreich nieder. Seit dem Jahr 2002 unterrichtet Heinz Ferlesch zudem an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.