Klangreihenkomposition – In Theorie und Praxis
Der Komponist Helmut Neumann wurde am 29. Mai 1938 als Sohn des Prof. Dr. Leo Neumann und der Versicherungsangestellten Herta Neumann in Wien geboren. Nach dem Krieg begann Neumann seine Volksschulausbildung in Wien und beendete diese nach der Übersiedlung nach Urfahr in Linz. Seine Gymnasialausbildung erhielt er in Linz und am Stiftsgymnasium Schlierbach, verließ das Gymnasium nach der 5. Klasse, um sich seinem musikalischen Studium zu widmen und legte erst 1978 die Externistenmatura am BG und BRG Baden, NÖ, ab.
Am Konservatorium in Linz studierte er bei Prof. Karl M. Schwamberger Cello, bei Prof. Dr. Mayer Klavier und bei Prof. Klein Musiktheorie. Als Prof. Schwamberger an das Mozarteum Salzburg berufen wurde, folgte ihm Helmut Neumann nach Salzburg, wo er bei Peter Ronnefeld Klavier und bei seinem Namensvetter Prof. Dr. Friedrich Neumann Tonsatz belegte. Ein neuerlicher Wechsel führte ihn schließlich 1958 an die Wiener Musikakademie, wo er Schüler bei Frau Prof. F. Litschauer-Krause, Cello, Frau Prof. Barbag-Drexler, Klavier, und bei Othmar Steinbauer, Klangreihenkompositionen, wurde. 1959 begann Helmut Neumann seine Berufslaufbahn als Cellist am Nationalen Isländischen Symphonieorchester, wurde 1961 an das Innsbrucker Städtische Orchester berufen und 1962 wieder an das Isländische Rundfunksymphonieorchester. In Island wirkte er auch bis 1964 als Musikpädagoge. Eine Erkrankung der linken Hand mit darauffolgender schwerer Invalidität zwang Helmut Neumann zu einem Berufswechsel. Bis 1976 war er in verschiedenen Positionen als kaufmännischer Angestellter beschäftigt, und seit 1976 ist Helmut Neumann Beamter im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Daneben ist er als Lehrer für Cello und Klangreihenkompositionen am Franz Schubert-Konservatorium tätig, das er von 1980 bis 1983 auch als Direktor leitete.
Seit 1970 komponiert Helmut Neumann, wobei sich seine Kompositionsmethode auf Josef Matthias Hauer zurückverfolgen lässt. Wie aus den kurzen biographischen Notizen zu entnehmen ist, studierte Neumann bei dem ,,Hauer-Apostel“ Othmar Steinbauer, der Josef Matthias Hauers Klangreihentechnik weitergab. Das Schaffen Neumanns kann keinem Stil im landläufigen Sinn zugeordnet werden, seine Kompositionen gehen von der Grundgegebenheit der 12-Tonordnung aus. Wenngleich die Klangreihenkompositon gerne mit der Statik in der Baukunst verglichen und als trocken empfunden wird, ist Helmut Neumann stets bemüht, zugängliche und für die Zuhörer interessante Musik zu schaffen.
Das Werkverzeichnis von Helmut Neumann umfasst inzwischen etwa 70 opera, in erster Linie kammermusikalischer Natur, aber auch eine Oper, symphonische Werke und ein Meß-Ordinarium. Neben diesem reichen musikalischen Oeuvre hat sich Helmut Neumann auch, in mehreren Publikationen, theoretisch mit der Klangreihenkomposition auseinandergesetzt, was einen Beweis dafür darstellt, daß er sich nicht nur in der Praxis, sondern auch theoretisch mit diesem Thema intensiv beschäftigt.
Über seinen mehrjährigen Aufenthalt in Island hat Neumann auch in verschiedensten Publikationen geschrieben.
Mögen den bisher 70 opera noch viele folgen!