Hubert Porteder

Sonderpreis
Medizin

Arzt und Wissenschaftler

Dr. Hubert Porteder, geboren 1947, studierte in Wien Medizin und promovierte 1985.
Dr. Porteder trat nach der Absolvierung seiner Ausbildung zum Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universitätszahnklinik in Wien an die Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie unter Prof. Wunderer 1977 ein.
Er interessierte sich von Anfang an für wissenschaftliche Fragestellungen vor allem im Gebiet der Onkologie – und fand hier bald auch die Möglichkeit, interdisziplinären Forschungsgruppen beizutreten. Dr. Porteder beschäftigte sich hier vor allem mit der Tumorbiologie und -immunologie, sowie der Rolle der Prostaglandine. Die Aufklärung der Bedeutung der Prostaglandine beim malignen Tumorwachstum im Kiefer-, Gesichts- und Halsbereich führte ihn schließlich 1986 zur Habilitation. Neben den genannten onkologischen Themen beschäftigte sich Dr. Porteder auch mit wissenschaftlichen Grundsatzfragen auf Grundlagenuntersuchungen auf dem Gebiet der Laserbiostimulation durch. Er trat auch als eingeladener Referent auf zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen auf. 1987 wurde er vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, nach Emeritierung von Prof. Wunderer, zum Vorstand auf Zeit der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie ernannt.
1990 verlieh ihm der Bundespräsident für seine weitere wissenschaftliche Tätigkeit den Titel „Universitätsprofessor“.
Nach insgesamt 15jähriger klinischer Tätigkeit erhielt er im Schwerpunktkrankenhaus der Landeshauptstadt St. Pölten an der Abteilung für Kiefer- und Gesichtschirurgie die Möglichkeit, an der Neukonzeption des Hauses mitzuarbeiten und nahm diese Herausforderung an. Dr. Porteder setzte auch hier seine wissenschaftliche Tätigkeit fort, wobei er nicht nur an der Universität begonnene Aktivitäten weiterleitete, sondern auch neue Initiativen setzte. Darunter findet sich eine Arbeit, die er als Mitglied eines internationalen Onkologenteams abschließen konnte, mit dem Ziel, den Brechreiz mit einem 5-HT3 Rezeptorantagonisten bei Patienten, welche eine Tumorchemotherapie erhalten, zu behandeln. Die besondere Bedeutung des Präparates besteht darin, dass es die derzeit am Markt befindlichen Antiemetika deutlich an Wirkung übertrifft und durch seinen physiologischen Wirkmechanismus äußerst gut vertragen wird. Die ideale Indikation des Präparates ist stärkster Brechreiz, wie er zum Beispiel während einer zytostatischen Therapie auftritt.
Nach drei wissenschaftlichen Förderungspreisen, die Dr. Porteder für seine wissenschaftlichen Leistungen bisher erhielt, handelt es sich nun um die vierte Auszeichnung, die wohl in besonderer Weise herausstreichen soll, dass er neben seinem bekannten ärztlichen Engagement seine wissenschaftlichen Aktivitäten auch außerhalb des universitären Bereiches unvermindert fortsetzt.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1991