Johann Pittl

Erwachsenenbildung
Image

Nur was man kennt, kann man schätzen und schützen

Gesellschaftliche Veränderungen bedürfen bewusster Haltungen und Handlungen, insbesondere, wenn es um Umweltschutz und das soziale Lebensumfeld geht. Erwachsenenbildung schafft dieses Bewusstsein in vielen Facetten, trägt damit zu regionaler Identität bei – und hat es damit nicht immer leicht. Wie so oft gilt auch hier: Eine oder einer muss es ansprechen. Eine oder einer muss es tun. Ehrenamtlich und unermüdlich engagiert sich Johann Pittl seit über 40 Jahren in und um Emmersdorf. Besonders hervorzuheben sind seine Projekte für mehr Bio-Diversität wie „Natur hoch Emmersdorf“, aber auch sein Engagement rund um die Heimatkunde mit der Mundartforschung wigl/wogl, die Dokumentation der Marterl der Pfarre Emmersdorf oder die Oral-History-Aktivitäten. In der Erwachsenenbildung reicht aber nicht, wenn eine oder einer es tut, es geht vielmehr darum, möglichst viele andere Menschen zu motivieren: „Natur hoch Emmersdorf – Pflanzen brauchen ein Gesicht“ ist auf Johann Pittls Initiative 2019 als breit angelegtes Beteiligungsprojekt in Kooperation mit Katholischem Bildungswerk, BhW Bildungsund Heimatwerk Niederösterreich und der Gesunden Gemeinde entstanden. Mit „Jonnys botanischer Blättersammlung“ hat er ein umfangreiches Nachschlagewerk heimischer Pflanzenarten zusammengestellt – vom Acker-Schachtelhalm bis zur Zwiebel-Zahnwurz – und viele Menschen motiviert, für diese Pflanzen eine Patenschaft zu übernehmen. 188 Emmersdorferinnen und Emmersdorfer quer durch alle Generationen „leihen ihr Gesicht“ den Pflanzen und Kräutern. Wann auch immer uns der Blick auf das Kleine – bei so großen Herausforderungen wie dem ökologischen Wandel – fehlt, sollten wir an Projekte wie dieses denken. Es lehrt uns, dass im Kleinen eine ganze Fülle an Antworten und Lösungen steckt. Eine Initiative wie diese ist vorbildlich im Sinne einer menschlichen Fürsorge für unsere Umwelt.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2023