„Ich lasse mich nicht auf eine Stil-Schublade festlegen …“
Die international gefragte Komponistin Johanna Doderer besticht durch ihren vielseitigen Stil, der sich partout nicht eingrenzen lassen will, und durch ihre unermüdliche Schaffenskraft, die von Solostücken über Kammermusik bis hin zu Sinfonien und Opern reicht. Weit über 120 Kompositionen bereichern ihre Werkliste, welche von großen Solistinnen und Solisten wie Patricia Kopatchinskaja, Marlis Petersen oder Yury Revich, von namhaften Ensembles wie dem Stratos Quartett, dem Collegium Musicum Berlin oder den Niederösterreichischen Tonkünstlern sowie in renommierten Konzerthäusern wie der Wiener Staatsoper, dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München oder dem Wiener Musikverein gespielt und in Auftrag gegeben werden.
Doderer hat für sich eine zeitgenössische Kompositionssprache gefunden, die die Tonalität nicht ausschließt, und sieht als Prämisse, Musik zu schreiben, die die Hörenden unmittelbar trifft und innerlich berührt. Die gebürtige Vorarlbergerin begann ihre musikalische Karriere am Landeskonservatorium Feldkirch, wo sie Konzertfach Klavier studierte und ihre Vorliebe für Komposition entdeckte.
Dieses kreative Schaffen führte sie zunächst nach Graz, um bei Beat Furrer zu studieren, und danach nach Wien, um ihre kompositorischen Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst bei Erich Urbanner und Klaus Peter Sattler fortzusetzen. Seit 2000 lebt sie in der Bundeshauptstadt als freischaffende Komponistin und hat im schönen Sitzendorf an der Schmida einen inspirierenden Zweitwohnsitz gefunden, an dem viele ihrer Kompositionen entstehen. Dort wirkt Doderer auch als Kuratorin des Festivals „Hören:Sitzendorf“.
In München, am Staatstheater am Gärtnerplatz, feierte Doderer 2016 die Uraufführung ihrer Oper „Liliom“ und konnte eine Kooperation für eine Oper mit Text von Peter Turrini in Aussicht stellen, die nun 2021 am selben Haus stattfinden wird. In ihrem Werk „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ vertont Doderer eine fröhliche Landpartie des gefeierten Komponisten Franz Schubert und zeigt zugleich die Diskrepanz zwischen seinem äußerst gefühlvollen Ausdruck in der Musik und seiner emotionalen Befangenheit im realen Leben.