Julia Purgina

Musik

Komponieren ist mein Leben

Sie ist eine echte Niederösterreicherin, obwohl sie 1980 in Bayern geboren wurde. Aufgewachsen ist sie dann in Pyhra und St. Pölten, wo sie auch ihre erste musikalische Ausbildung erhielt. Seit ihrem 5. Lebensjahr spielt sie Klavier, dann lernte sie Geige, später Bratsche. Julia Purgina absolvierte den ,,besonders musikalischen Zweig“ des ERG/BORG St. Pölten. Das bedeutet: regelmäßige und intensive Beschäftigung mit Musiktheorie, mindestens einem Instrument, Teilnahme an beachtlichen Musiktheaterproduktionen, Chorgesang- ein umfassender musischer Fächerkanon eben. Und dann war es auch schon klar: der Musik würde das Studium gewidmet sein. Vorläufig wird aber noch geübt und gepaukt: Konzertfach Bratsche und Komposition an der Musikuniversität Wien. Und außerdem viel Orchester gespielt: Gustav Mahler Jugendorchester, European Union Youth Orchestra, Wiener Jeunesse Orchester, Junge Philharmonie … Das ist auch der Grund, warum sie derzeit eher selten zu Hause anzutreffen ist: Tourneen mit verschiedenen Orchestern sowie Meisterkurse im In- und Ausland füllen den Kalender voll mit Terminen und prominenten Namen: Sir Colin Davis, Bernhard Haitink, Vladimir Ashkenazy- um nur einige zu nennen. Ob sie einmal vom Orchestermusizieren leben möchte? Eher nicht – auch wenn sie die Arbeit in einem ständigen Kammerorchester schon reizen würde. Ganz konkret wünscht sie sich eine Stelle als Harmonielehre- und Kontrapunktlehrerin daher hat sie auch den Schwerpunkt ihrer Studien vom Instrumentalen zum Theoretischen verlegt. Erste Erfolge als Komponistin gibt es bereits. Ganz stolz ist Julia Purgina zum Beispiel auf,,Violasound Nr.I—IV“ fürViola und Klavier (2000-2001). Dieses Stück ist bereits auf CD erschienen, wurde in Österreich und Slowenien aufgeführt und wird demnächst in Finnland zu hören sein. Derzeit arbeitet sie an Kammermusik für Bratsche, Englischhorn und Klavier. Übrigens ganz traditionell mit Bleistift und Notenpapier-ohne Computer. Auch nicht mit Hilfe des Klaviers: ,,Das lenkt mich nur ab und verleitet mich zum Klimpern. Wenn ich im Bett liege, entspanne ich mich am besten dann kommen die Einfälle. Ich höre sie innerlich und bringe sie dann sofort zu Papier“. Private Pläne gibt es (offiziell) keine, außer: ,,In New York zu leben wäre toll ! Eine aufregende Stadt – voll von Neuem. Besonders jene Entwicklungen, die auf Morton Feldman und John Cage zurückzuführen sind, beeindrucken mich besonders.“Das heißt aber nicht, dass sich der persönliche Musikgeschmack nur an Zeitgenössischem orientiert. Was sich im CD-Regal von Julia Purgina findet? ,,Barockmusik, Jazz, Brahms und überhaupt viel Altes – zum Beispiel Gustav Mahler.. „

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2001