Festliches Singen in Hardegg
Die Stadt Hardegg im Norden Niederösterreichs, an der Grenze zur Tschechischen Republik an der Thaya gelegen, gilt als die kleinste Stadt Österreichs. Hardegg besticht durch seine eindrucksvolle Stadtsilhouette mit der alles überragenden Burg, die mächtig zwischen Hügeln und Felsen thront. Wenn dieses Landschaftsbild des romantischen Flusstales dann auch noch durch wunderbaren Chorgesang musikalisch zum Klingen gebracht wird, kann das sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen bewegende Stimmungsmomente hervorrufen.
Vielleicht war eben dieses außergewöhnliche Stimmungsbild ein Mitgrund, warum sich in Hardegg schon im 19. Jahrhundert ein Männerchor gründete. Offiziell bestand der Hardegger Männergesangsverein von 1883 bis 1972, und bereits in den Anfangsjahren begann man damit, Gastchöre und Gastkapellen zu Sängerfesten einzuladen. Mit dem Ende des Vereins fielen auch die Sängerfeste in einen Dornröschenschlaf, bis sie rund 50 Jahre später von einer engagierten Chorleiterin aus Hardegg wieder ins Leben gerufen wurden – Karoline Schöbinger-Muck.
Die studierte Musik- und Gesangspädagogin ist seit 2002 Chorleiterin der Singgruppe Hardegg sowie Flötistin und Kapellmeister-Stellvertreterin der Grenzlandkapelle Hardegg. Darüber hinaus organisiert sie ehrenamtlich Konzerte, Chor- und Kammermusikprojekte im Retzer Land und ist Referentin beim Niederösterreichischen Blasmusikverband sowie bei der Chorszene Niederösterreich innerhalb der Volkskultur Niederösterreich.
Durch ihre Initiative gelangte das „Hardegger Sängerfest“ zu neuem Leben und so kamen im Jahr 2023 im Rahmen des NÖ Viertelfestivals der Kulturvernetzung Niederösterreich insgesamt 15 Chöre mit rund 300 Sängerinnen und Sängern aus dem Wald- und Weinviertel zusammen, um an den besonderen Plätzen der Stadt gemeinsam zu singen und diesen besonderen Ort in eine faszinierende Klangwolke zu tauchen.
Harald Froschauer