Einzigartige erdgeschichtliche, archäologische und volkskundliche Sammlung
Das Krahuletz-Museum in Eggenburg wurde 1902 eröffnet und ist damit Niederösterreichs erster Museumsbau. Benannt ist das Museum nach Johann Krahuletz (1848–1928), einem gelernten Büchsenmacher. Mit dem Sammeln von Fossilien, Tonscherben und steinzeitlichen Werkzeugen aus der Umgebung Eggenburgs legte der Autodidakt den Grundstein für eine der bedeutendsten und umfangreichsten urgeschichtlichen Sammlungen im Wald- und Weinviertel. Wichtige Schätze für die Sammlung traten beim Bau der Franz-Josefs-Bahn zu Tage. Die ältesten, zirka 30 000 Jahre alten Funde stammen aus der Altsteinzeit. Daneben sind Objekte aus der gesamten Frühgeschichte der Menschheit bis ins Frühmittelalter (besonders Funde aus dem 9./10. Jahrhundert nach Christus) vertreten. Relikte aus dem Mittelalter und der Neuzeit ergänzen den regionalen kulturgeschichtlichen Überblick. Das Museum beherbergt auch die größte Uhrensammlung Niederösterreichs. Die im Jahr 1900 gegründete KrahuletzGesellschaft ist nach wie vor Trägerin des Vereins. Wie schon Johann Krahuletz selbst, der mit bedeutenden Wissenschaftler(inne)n seiner Zeit korrespondierte, pflegt die Gesellschaft auch heute Kontakte zu Forscher(inne)n im In- und Ausland. Sie ist vor allem in der Forschung aktiv: In der Amethystkluft von Maissau wurden geologisch-paläontologische Geländearbeiten, Grabungen und Feldbegehungen durchgeführt. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt widmete sich der Burganlage Sachsendorf, zwei weitere der Mineralogie Niederösterreichs. Im Bereich der Volkskunde stehen Textilien, Trachten, Blaudruckmodel und Keramik im Zentrum des Interesses. Umfangreiche Forschungssammlungen zu den erwähnten Bereichen stehen zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht, die das Krahuletz-Museum in Kooperation mit renommierten Partnern, zum Beispiel der Universität Wien oder dem Bundesdenkmalamt, realisiert. In all diesen Aktivitäten gelingt es dem Museum, sowohl seine Forschungs- als auch seine Vermittlungsarbeit laufend weiterzuentwickeln und die Idee seines Gründers immer wieder zu erneuern.