Kommunikation und Sprache
Ksenia Yurkova erforscht in installativen, fotografischen Arbeiten die Grenzen zwischen Kommunikation und Sprache. Sie konzentriert sich auf die Verbindung von Kunst und Gesellschaft und versteht Kunst dabei als Mittel sozialer Veränderung. Ihre Bildwelten führen den Austausch von Bedeutungen und Inhalten mittels affektiven Ausdrucks herbei, wie zum Beispiel im künstlerischen Forschungsprojekt „unrenderable nature of affect“. In einer betont auf politische und soziale Gleichheit ausgerichteten Zusammenarbeit mit österreichischen Performancekünstlerinnen und Performancekünstlern versuchte die Künstlerin, bestimmte Ereignisse ihrer persönlichen Vergangenheit in Form körperlich-performativer Aneignung auf die Darstellenden zu übertragen. Mit dem Ergebnis dieser künstlerischen Arbeit, einer Fotoserie und einer mehrkanaligen Videoinstallation, untermauert Yurkova ihren Denkansatz, dass das persönliche Gedächtnis durch Mechanismen der Affektübertragung an eine andere Person weitergegeben werden kann, und zwar über Herkunfts- und Sprachbarrieren hinweg. Ksenia Yurkova ist Künstlerin, Kuratorin und Forscherin. Sie lebt und arbeitet seit 2019 in Niederösterreich und organisiert gemeinsam mit Martin Breindl das von Kunstschaffenden gegründete und geführte Artist-in-Residence-Programm „air insilo“ in Hollabrunn. In Zusammenarbeit mit „artist at risk“ unterstützt „air insilo“ Künstlerinnen und Künstler, Kuratorinnen und Kuratoren und Kulturschaffende, die sich in kritischen Lebenssituationen befinden, ihr Einkommen verloren haben oder sich aufgrund von Krisen in schwierigen Lebensumständen befinden. Die Kunstpraxis von Ksenia Yurkova sowie ihre transkulturelle Initiative für gesellschaftliche Solidarität und zwischenmenschliche Beziehungen setzen wertvolle Impulse für die niederösterreichische Kulturlandschaft. Yurkovas Arbeiten und Wirken widerspiegeln einen Paradigmenwechsel in der Kunst, hin zu einer diversen und diskriminierungsfreien Kunstauffassung.