Heimatforschungs-Network
Internet und Geschichte sind eine auch für den ländlichen Raum zukunftsträchtige Kombination. Thematisch und methodisch neue Wege der Quellenerstellung und Aufbereitung für die Oral History-Forschung tun sich hier auf. Breite Bevölkerungsschichten können so aktiviert werden, über ihr Leben zu berichten. Die Positionierung verschiedener Erinnerungen nebeneinander erweitert und relativiert die Zugänge zur eigenen Lebensgeschichte.
Das Projekt «Ich weiß was – Dokumentation Eisenstraße» nutzt die Möglichkeiten des Internets in hervorragender Weise. Durch die hier mögliche Interaktivität öffnen sich sowohl für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen als auch für Forscherinnen und Forscher neue Aspekte und Ziele weit über die Regionalgeschichte hinaus – «Heimatforschung neu» sozusagen.
Seit Mai 2004 wurden moderierte Erzählrunden installiert, in denen Menschen aus der Region Eisenstraße erzählen, wie es, ihrer Erinnerung nach, früher war. Der Fokus liegt auf Geschichten aus dem Alltagsleben und Auswirkungen der prägenden geschichtlichen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts auf die Bevölkerung dieses Raums. Darüber hinaus wurden die Charakteristika einzelner Gemeinden durch die Moderatoren herausgearbeitet und hinterfragt. Die sich dadurch ergebenden thematischen Schwerpunkte wurden im Gedenkjahr 2005 durch drei zusätzliche Veranstaltungen zum Thema Erfahrungen der Nachkriegszeit erweitert.
Bisher wurden insgesamt 500 Erzählungen ausgearbeitet, strukturiert und in einer über das Internet zugänglichen interdisziplinären Wissenschaftsdatenbank erfasst und mit verschiedenen Recherchemöglichkeiten ausgestattet. Jeder kann die Datenbank durch eigene Beiträge (Geschichten, Dokumentationen, Fotos) bereichern.
Die zahlreichen Zugriffe auf diese Seite bestätigen den eingeschlagenen Weg zur Erforschung der regionalen Oral History.