Hochwasserschutz Persenbeug
Das breitgefächerte Werk Karl Langers umfasst Kulturbauten, Bauwerke für soziale Einrichtungen, Wohngebäude und denkmalpflegerische Projekte.
Besonders bemerkenswert ist Langers Wirken im technischen Hochwasserschutz in Niederösterreich. Hier konnte er vorbildliche Projekte für mehrere Gemeinden planen und realisieren. Zu den Anlagen in der Gemeinde Persenbeug schreibt er: «Bauten gegen Hochwasser werden seit Jahrhunderten gebaut. Das Jahr 2002 mit seinem extremen Hochwasser in Niederösterreich, stellt dabei den Wendepunkt in der jahrzehntelangen Diskussion um den Hochwasserschutz dar … Mit der nicht sichtbaren Untergrundabdichtung begonnen über unterirdische Pumpwerke bis hin zu Fundierungen und Drainagen sind all diese bautechnischen Maßnahmen essentiell wichtig, aber für den Betrachter oberflächlich nicht sichtbar. Einzig und allein – ähnlich der Spitze eines Eisberges – ragt eine niedere Mauer oder ein Damm über die Oberfläche hinaus und ist so für den Betrachter wahrnehmbar. Die Aufgabe bei der Gestaltung war es, diese ‹Eisbergspitzen› in Lage, Form, Oberfläche und Materialität so harmonisch in das Landschafts- und Ortsbild zu fügen, als wären sie schon immer ein Teil davon … Der Hochwasserschutz Persenbeug ist somit ein architektonisches Understatement in Form eines sensibel eingefügten Implantats in alte Kulturlandschaft.»
Gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Georg Schumacher entwickelte Langer die Planung für Persenbeug und Ybbs. Die sensiblen architektonischen Gestaltungen entstanden im Dialog mit den technischen Anforderungen des Ingenieurprojektes: den vorhandenen und auch neuen Platz-, Straßen- und Torsituationen sowie den kultivierten Aufenthaltszonen entlang des Ufers. Konfrontiert mit den Vorstellungen der Ingenieure und den örtlichen Gegebenheiten, erstellte das Team um Langer und Schumacher statt eines Vorentwurfs zunächst eine Bestandscharakteristik. Parallel dazu entwickelten sie Gestaltungsideen zur besseren Integration des Hochwasserschutzes in die Landschaft und stellten Überlegungen zur Ausbildung der Übergänge zwischen den einzelnen Bauteilen an. Dabei galt die Aufmerksamkeit neben der Formgebung einzelner Elemente stets den Auswirkungen des Gesamten auf Festland wie Flusslandschaft.