Bei allem, was mit Klang zu tun hat, habe ich keine Berührungsängste
Von der Bearbeitung literarischer Vorlagen durch seine Kompositionen ausgehend wandte sich Lukas Lauermann auf seiner letzten CD dem Schaffen von eigenständigen Klangerlebnissen zu. Seine Werke spielt er selbst auf dem Cello ein, erweitert durch Elektronik und Klavier. Gerade das Cello – sein Hauptinstrument – sieht er nicht als „Heiligtum“, wozu es während seines Studiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien oft erhoben wurde. „Das Cello wird zu einer Art Adapter.“ Er möchte die Klangmöglichkeiten und Farben des Instruments erforschen. Das kann so weit gehen, dass es nur mehr als Körper für andere Schallquellen dient.
„Spannend wird es, wenn ich mich mit Themen und musikalischen Ideen auseinandersetze und auf etwas stoße, das außerhalb von mir liegt. Keine persönliche Geschichte, sondern eine neue Erfahrung, die auch andere Menschen machen können, wenn sie meine Musik hören.“
Als Livemusiker, Livemusikerin, Studiomusiker, Studiomusikerin oder Arrangeur, Arrangeurin arbeitete Lauermann künstlerisch mit Soap&Skin, Alicia Edelweiss, Mira Lu Kovacs, André Heller, Tocotronic, Violetta Parisini, Der Nino aus Wien, Hans-Joachim Roedelius und vielen weiteren. Er ist Mitglied der Band Donauwellenreiter.
Lukas Lauermanns Diskografie ist lang: Auf rund 60 Alben wirkte er seit 2007 mit, darunter befinden sich zwei Solo-Erscheinungen. Auch findet sich immer wieder das Schreiben von Theatermusik in seinem Schaffen, 2017 beispielsweise für eine Produktion der Wiener Festwochen. Innerhalb von verschiedenen Performanceprojekten arbeitete er mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern, darunter die Künstlerkollektive Gelitin und Saint Genet.
Seine Auftritte führten ihn quer durch Europa – etwa in das Wiener Konzerthaus, die Philharmonie Köln, das Konzerthaus Dortmund, das Wiener Burgtheater, ins La Cigale in Paris, ins Porgy & Bess, in die Royal Festival Hall London und viele weitere. Darüber hinaus führten ihn Konzertreisen nach Asien, in den Nahen Osten, in die USA und nach Kanada. „Das Fliegen wird mir nie anstrengend, solange das Cello einen Fensterplatz hat.“