Martin Anibas

Medienkunst
Experimental- und Animationsfilm
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Metamorphosen im experimentellen Film

Martin Anibas zeichnet Stimmungsbilder auf Papier und lässt diese zu bewegten Animationsbildern werden. In seiner letzten klassischen 35mm-Arbeit «PiqueNique» aus dem Jahr 2001 bringt er diese Technik virtuos zum Einsatz und lässt den BetrachterInnen viel Freiraum für eigene Assoziationen. Die Animationsfilme von Martin Anibas erzählen keine Geschichten, sondern kreisen um dynamische, rhythmische Metamorphosen oder beschäftigen sich mit gegenstandslosen Farbkompositionen. Sie haben einerseits Bezüge zum abstrakten Film der 20er-Jahre, anderseits greifen sie Aspekte des hand-painted film des durch Oskar Fischinger inspirierten US-amerikanischen West-Coast-Experimentalfilms auf. Der 1961 in Waidhofen/Thaya geborene Martin Anibas widmet sich seit 1978 der Malerei und Grafik, von 1987 bis 1992 besuchte er die Meisterklasse für Malerei und experimentelles Gestalten bei Maria Lassnig und Christian Ludwig Attersee an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, sowie die Klasse für experimentellen Animationsfilm. Es folgten zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland als bildender Künstler, sowie internationale Festivalteilnahmen in Europa, Australien, Afrika, Amerika mit seinen insgesamt 24 Animationsfilmarbeiten, darunter «60 Seh-Kunden» (1989), «La rencontre» (1989), «Fluchtpunkt» (1990), «Am Land» (1991), «Hin und Her» (1993), «Le trait rouge» (1993), «Und» (1993), «Orausch» (1995) und «Echt» (1998). Neben seiner langjährigen Filmarbeit engagiert sich der Maler, Grafiker und Filmkünstler aber auch in seinem Lebensraum Zwettl für Vermittlungsarbeit im Bereich bildender Kunst.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2003