Melitta Schraml

Erwachsenenbildung
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Außer Büchern viel(e) Geschichte(n)

In Loosdorf steckt die Bücherei ihre Ziele weit über das Portfolio des Bücherverleihens hinaus. Unter der Leitung von Melitta Schraml werden Geschichte und Geschichten aus dem Gemeindeleben vor dem Vergessen bewahrt.

Unter dem Titel NS-„Volksgemeinschaft“ und Lager im Zentralraum NÖ engagierte sich das Büchereiteam im Rahmen eines Projekts des Instituts für Jüdische Geschichte und der Universität für Weiterbildung Krems mittels dreier Events mit Zeitzeugenberichten – ein Paradebeispiel für gelungenes Zusammenwirken von Öffentlichkeit und Wissenschaft unter der Schirmherrschaft der Bibliothek.

Die Bücherei begibt sich auch auf Spurensuche nach den Jenischen und beschäftigt sich mit Sprache, Lebensweise und gesellschaftlichem Status. Ein Jenisch-Abend und das geplante Jenisch-Archiv erregten großes Interesse in der Bevölkerung, fördern damit die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt und tragen zur Bewahrung der Identität des fahrenden Volkes bei.

Eine Topothek, die mit den Gemeinden Schollach und Schallaburg in einer gemeinsamen Datenbank gepflegt wird, stärkt die interkommunale Zusammenarbeit. Die Bücherei engagiert sich aktiv in der Rettung von privatem historischem Material, insbesondere Bildern, die für die Nachwelt gesichert werden sollen, um die Erinnerung an vergangene Zeiten und Ereignisse lebendig zu halten. Diese Initiative fördert nicht nur das Geschichtsbewusstsein, sondern auch den generationsübergreifenden Austausch innerhalb der Gemeinschaft. Durch regelmäßige Gesprächsrunden, bei denen historische Bilder und Dokumente gemeinsam betrachtet und besprochen werden, schafft die Bücherei einen Raum für Begegnung und Austausch.

Die Bücherei Loosdorf ist beispielhaft in ihrem Engagement in der Bewahrung von Kultur und Geschichte sowie der Förderung von Bildung und Gemeinschaft und verdient höchste Anerkennung.

Marion Götz

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2024