Innovative Ortsgeschichte
Das Museum Hohenau an der March, 1936 gegründet, beherbergt drei ständige Ausstellungsschwerpunkte: Eisenbahngeschichte, Ortsgeschichte sowie Exponate über den Schauspieler Oskar Sima. Zusätzlich gibt es jährlich mehrere Sonderausstellungen regionaler Künstler(innen) und historische oder soziale Themen. Große Aufmerksamkeit erlangte das Museum 2006 aus Anlass des Jubiläums seines 70-jährigen Bestehens mit dem innovativen Projekt «Geschichte bauen – 70 Schritte zur Gegenwart». Diese erwanderbare Ausstellung brachte das Museum zu den Besucher(inne)n. Dokumentiert wurden die Jahre 1936 bis 2006. An 70 ausgewählten Gebäuden in Hohenau wurden gelbe Tafeln angebracht, auf denen jene Ereignisse dargestellt wurden, die den Ort Hohenau und die Welt während der Entstehungszeit des jeweiligen Gebäudes bewegten. Ausgehend vom Gedanken, dass (Orts-)Geschichte von der Bevölkerung «gebaut» wird, kann auch Schritt für Schritt online auf der Museumsplattform www.museumhohenau.at spaziert werden. Ein ungewöhnliches Projekt konnte das Museumsteam mit der Erstellung des «Pletky-Lexikons» umsetzen. Dieses ist eine Sammlung von Hohenauer Dialektwörtern und deren Herkunft, Beschreibung und online verfügbaren Hörbeispielen. Das «Pletky-Lexikon» enthält aus dem Slowakischen und/oder aus dem Tschechischen stammende und in der (deutschen) Alltagssprache in Hohenau auch von jüngeren Leuten verwendete Ausdrücke, deren Laute in deutscher Umschrift verzeichnet wurden (sch, tsch und so weiter). Dazu werden die standarddeutsche Übersetzung und die tschechische beziehungsweise slowakische Herkunft der Ausdrücke angegeben. Seit dem Sommerfest des Museums im Jahr 2006 gibt es die Hohenauer «Pletky- Lexikon»-Ausdrücke auch als T-Shirt, und diese tragen zur Sichtbarkeit des Museums und des «Pletky-Lexikons» bei. Weitere spannende Ausstellungen werden grenzüberschreitend in Kooperation mit dem slowakischen Partnermuseum Záhorské Múzeum Skalica realisiert.