Othmar Schmiderer

Medienkunst
Experimental- und Animationsfilm
Image

Gefilmte Realität

Seit 1988 ist Othmar Schmiderer Autor und oft auch Kameramann und Tonmeister eigener Filme in mehr oder weniger dokumentarischem Stil, wobei ihn schon von Anfang an seine Neugier auf die Inszenierung und auf die artverwandten Künste Tanz, Theater, Literatur, Musik und Oper zu Experimenten zwischen den Genres führte.
1954 in Lofer in Salzburg geboren, heute in Grafenwörth bei Krems daheim, fand er früh zum experimentellen Theater und zur Performance und lernte das «Filmemachen» von Grund auf in verschiedenen Funktionen, bis er eigene Projekte wagte.
Die Beweggründe, die sein Interesse auf künstlerisches Schaffen lenken, vor allem auf die Darstellung fotografischgefilmter Realitäten, auf Fragen der Ästhetik und natürlich auch der Moral, sind Teil einer Lebenswirklichkeit, die wir alle mehr oder weniger tagtäglich erfahren, aber nicht immer ausreichend respektieren und reflektieren. Seine Filme sind Zeugnisse des Wegs, den er geht. Seines Wegs. Er riskiert, er sucht, er gibt sich nicht mit Oberflächlichem zufrieden, er hat ein gutes Gespür dafür, was echt und was unecht ist. Er versucht, nicht nur diesem in der Kunst gerecht zu sein, sondern sein alltägliches Leben danach auszurichten. So verdichtet sich ein mutiges «Da-Sein» von Mal zu Mal zur Form eines neuen Films, der wieder zurück ins Leben wirkt.
Othmar Schmiderers Filmhandwerk ist nicht so sehr als das Bemühen um Erfolg zu verstehen, auch wenn, wie zuletzt, seine Filme auf internationalen Märkten reüssieren, sondern es ist eher ein Prozess der Wahrheitsfindung, nach innen wie nach außen, mit den Mitteln der filmischen Sprache und des persönlichen Diskurses. Sein bisheriges Œuvre ist reich an Beispielen dafür, wie es ist, sich auf die Suche nach Identität und Geschichte zu begeben und am Grat zwischen Eigenem und Fremdem zu wandeln.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2005