Die Kirchschlager Passion
Die Kirchschlager Passionsspiele blicken auf eine lange Geschichte zurück. In den wirtschaftlich schwierigen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts wollte Pfarrer Franz Füssl mit der Geschichte um das Leiden und Sterben Christi, aber vor allem durch die Verkündigung der Auferstehung Christi der Jugend neuen Halt geben. In einem umgebauten Pfarrhofstadl führten Mitglieder des Katholischen Reichsbundes 1932 die ersten Kirchschlager Passionsspiele auf.
Nach einer Unterbrechung während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs erfolgte 1950 die Wiederaufnahme der Kirchschlager Passionsspiele, seit 1975 findet die Austragung alle fünf Jahre statt.
Die Passionsgeschichte um Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu Christi besitzt bis heute große Attraktivität. Das beweist das neue Organisationsteam um Pfarrer Mag. Otto Piplics und den Obmann der Passionsspielgemeinschaft Mag. Emmerich Voith. Gemeinsam mit Regisseur Ing. Rainer Holzbauer und dem musikalischen Leiter Herbert Pichler gelang es, 450 Mitwirkende für die Produktion der 18. Kirchschlager Passionsspiele vom 22. Mai bis 16. Oktober 2005 zu begeistern. Die Austragung der Kirchschlager Passionsspiele ist ein einmaliges religiöses Gemeinschaftserlebnis und eine der bedeutendsten freiwilligen sozialen Initiativen Niederösterreichs. Auf Honorar wird verzichtet, der Reinerlös kommt sozialen und karitativen Zwecken zugute.
Auch die Passionsspielgemeinschaft spürt das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Um den Anforderungen des modernen Publikums gerecht zu werden, erfolgte 2000 eine Straffung des bisherigen Texts und eine Neuinszenierung. Auch die musikalische Inszenierung wurde neu überarbeitet. Für die Saison 2005 wurden umfangreiche Investitionen für ein zeitgemäßes Bühnenbild mit modernster Technik aufgebracht. Spektakuläre Licht- und Projektionseffekte brachten dem Zuseher das Motto der Kirchschlager Passionsspiele 2005 näher: «Aus dem Dunkel dieser Nacht ist uns das Licht des Heils erwacht.»