Art Carnuntum
An historischer Stätte entwickelte sich das Theaterfestival „Art Carnuntum“ zum mitteleuropäischen Zentrum einer weltweiten zeitgenössischen Auseinandersetzung mit dem klassischen Kulturerbe Europas. Piero Bordins Konzept beruht nicht nur auf dem archäologischen, sondern vor allem auf dem philosophischen Erbe Carnuntums – jenem Ort, an dem bereits Marc Aurel vor fast 2000 Jahren über das Theater philosophierte. Das Amphitheater Petronell-Carnuntum öffnet nicht nur die Möglichkeit, der Römerzeit zu gedenken, sondern sich insgesamt mit dem klassischen Kulturerbe und besonders mit dem klassischen Theater zu befassen. Piero Bordins großem Einsatz ist es zu verdanken, dass „Art Carnuntum“ weltweit zu einem Begriff für außerordentliche Qualität und funktionierende künstlerische Zusammenarbeit auf internationaler Ebene wurde. Der überraschend große und spektakuläre Unterhaltungswert der Aufführungen ist nur ein positiver Nebeneffekt des Hauptanliegens, der heutigen Generation das Kulturerbe Europas und vor allem dessen zeitlosen, humanen Wert auf faszinierende, zeitgemäße Art näher zu bringen: „zeitloses in unserer Zeit – vom Ursprung unserer Kultur“. Im Bereich des klassischen und internationalen Theaters setzte „Art Carnuntum“ neue Maßstäbe und Impulse. „Art Carnuntum“ besitzt einen hervorragenden Ruf bei den österreichischen Qualitätsmedien und erregt auch international – in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Spanien oder den USA – mediale Aufmerksamkeit. Sendungen der Deutschen Welle und der BBC berichten über das Theaterfestival. Zahlreiche Bücher, die in Frankreich, England, Deutschland, Tschechien, den USA, Canada, Griechenland und in Österreich erschienen, widmen sich dem Thema. Das große mediale Interesse an „Art Carnuntum“ bewirkt indirekt eine weltweite Werbung für die gesamte Region Carnuntum. Auf Grund internationaler Koproduktionen war „Art Carnuntum“ in den letzten Jahren auch bei den drei weiteren Zentren des antiken europäischen Theaters – Syrakus, Merida und Epidaurus – präsent und beeinflusste deren Programmgestaltung indirekt mit. Die Zusammenarbeit mit Regiegrößen wie Tony Harrison, Robert Wilson, Hansgünther Heyme, Theo Terzopoulos, Tadashi Suzuki, Ellen Stewart, Michäl Cacoyannis, Serena Sinigaglia, Peter Brook, Sir Peter Hall oder Peter Stein verlieh „Art Carnuntum“ von Anfang an sein eigenes Profil. Durch die Neuinszenierungen und Adaptionen klassischer Werke von Aischylos, Aristophanes, Euripides, Shakespeare, Sophokles oder Plautus erlangte Piero Bordins Theaterfestival weltweite Anerkennung. Bedeutendste Theater der Welt, wie das britische „Royal National Theatre“, das „Attis Theater Athen“, das „Piccolo Teatro di Milano“, China’s nationale Peking-Oper, das „La MaMa Theatre New York“, die „Suzuki Company of Toga“, das Moskauer „A-Taganka-Theater“ oder die „Peter Hall Company London“ gastierten in „Art Carnuntum“. Weltstars wie Hanna Schygulla, Maddalena Crippa, Gérard Depardieu oder Maia Morgenstern konnte Intendant Piero Bordin im Amphitheater Petronell Carnuntum willkommen heißen. Ergänzt werden die sensationellen Aufführungen in Carnuntum durch hochkarätige Symposien. Nur durch den Aufbau eines weltweiten Netzwerks zu Künstlern, Regisseuren und Autoren gelang Piero Bordin dieses einzigartige Theaterwunder. Mit viel persönlichem Engagement und großer Begeisterung überzeugte er Kulturschaffende aus aller Welt von seiner Idee. Mittlerweile unterstützen auch Regierungen großzügig ihre Theatergruppen, um ihnen eine Teilnahme am niederösterreichischen Theaterfestival „Art Carnuntum“ zu ermöglichen – ein weiterer Beweis für die internationale Bedeutung dieses Projektes. Der Kulturpreis des Landes Niederösterreich ist Ausdruck der Wertschätzung und Dankbarkeit für Piero Bordins zurückliegende und zukünftige Arbeit.