Archäologie und Wandmalereien
Rudolfine Seeber arbeitet seit 25 Jahren als freiberufliche Restauratorin. Sie studierte Restaurierung und Konservierung an der Akademie der bildenden Künste bei Univ.-Prof. Dr. Helmut Kortan und entwickelte gemeinsam mit ihm an der Akademie einen Schwerpunkt Restaurierung von Wandmalerei, die bis dahin in der Lehre kaum beachtet wurde. Auch ihre Diplomarbeit war diesem Thema gewidmet. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch ICCROM-Kurse für Wand- und Tafelmalerei in Rom und Florenz, außerdem hatte sie Lehraufträge an der Akademie für Restaurierung von Wandmalereien inne. Seit 17 Jahren arbeitet Rudolfine Seeber für das Ägyptologische Institut und ist seit dieser Zeit ständiges Mitglied bei der österreichischen Ausgrabung im Nildelta. Sie erwarb sich dabei ihren Ruf als international anerkannte Expertin für Restaurierung minoischer Wandmalerei. Auch in Ephesus in der Türkei, in Luxemburg und Italien wirkte sie an Restaurierungen mit. Der Arbeitsschwerpunkt von Rudolfine Seeber lag aber immer in der Restaurierung von Wandmalereien und Architekturoberflächen jeder Art. Ihre Hauptarbeiten an Restaurierungen von Wandmalereien sind die bedeutenden Fresken von Lorenz Wenzel Rainer in der Bibliothek des Karthäuserklosters Gaming, die Wandmalereien in der Kirche Pernegg, im Kloster Maria Langegg, in den Schlössern Spitz, Petronell, Glaswein oder Stoitzendorf. Außerhalb von Niederösterreich restaurierte Rudolfine Seeber auch Wandmalereien in Schloss Neuwaldegg in Wien und im Palais Porcia, Malereien im und am Dom von Eisenstadt oder die Grisaillen im Hof von Schloss Ambras bei Innsbruck, dazu kommen unzählige kleinere Wandmalereien in Privathäusern. In Niederösterreich ist Rudolfine Seeber vor allem auf Grund ihrer zahlreichen Restaurierungen von Fassaden bekannt, seien diese im Bereich der Stifte Zwettl, Geras, Altenburg oder Dürnstein, der Schlösser Schrattenthal und Purgstall oder sonstiger repräsentativer Bauten, wie dem Forsthof oder dem Roglhaus in Krems-Stein. Der Erfolg von Rudolfine Seeber liegt nicht nur in ihrer sensiblen Arbeit als Restauratorin, sondern auch an ihrem Organisationsgeschick und ihrem erfolgreichen Umgang mit Menschen. Eigenschaften, die ihr erlauben, auch an besonders schwierigen Baustellen alle Agierenden zu einem einheitlichen Vorgehen zu bewegen. Besonders zu würdigen ist ihre gute Zusammenarbeit mit anderen Professionisten, die sie in den ihnen fremden historischen Techniken in bewährter und anerkannter Weise anleitet und betreut.