Musikalische Qualität in der Region
Was man will, setzt man auch durch. Selbst lange Anfahrtswege sind kein Hindernis. Voraussetzung ist ein Ziel, für das zu kämpfen sich lohnt. In diesem Fall heißt es gemeinsam musizieren und die dabei erreichte Freude auch anderen weitergeben: in der eigenen Umgebung, manchmal auch weit davon entfernt, wie Anfang der 1990er-Jahre in den Vereinigten Staaten oder Jahre später in Ungarn. Mittlerweile sind es 30 Jahre, dass sich an die 40 Musiker(innen) regelmäßig im Kammerorchester Scheibbs zusammenfinden, Programme einstudieren und aufführen. Dass es sich bei den Orchestermitgliedern in der Mehrzahl um längst in verschiedenen Berufen tätige Absolvent(inn)en der Musikschule Scheibbs, vor allem aber des dortigen Bundesoberstufenrealgymnasiums, handelt, ist kein Zufall: Der langjährige Leiter, Herbert Schlöglhofer, Ma thematiker und Physiker, gründete den Klangkörper vor 30 Jahren und ist bis heute sein künstlerischer Leiter. Wenn er Musik bloß als Hobby nennt, untertreibt er – und zwar gewaltig. Denn Liebhaberei allein genügt gewiss nicht, um renommierte Berufsmusiker(innen) einzuladen, mit ihm und dem Kammerorchester Scheibbs so Anspruchs volles wie ein Bottesini-Kontrabass konzert, ein Manf redini Doppelkonzert, Orgelkon zerte von Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn, Mozart-Konzert arien aufzuführen, einen reinen Bach-Abend zu gestalten, Symphonien der Klassik, Serenaden der Romantik, Polkas und Walzer der Strauß-Dynastie, aber auch Zeitgenössisches von Franz Thür auer, Ulf Diether Soyka oder Johannes Fleck in Auftrag zu geben und mit Erfolg zu präsentieren.Jahrzehnte waren es Lehrer(innen),die Kulturvermittlung als wesentlichenTeil ihrer pädagogischen Arbeit ansahen, Schüler(innen) zu Dingen hinführten, die ihnen wichtig schienen, ihnen damit neue Perspektiven öffneten und nicht selten ihre Berufswahl auf diese Weise beeinflussten. Das Kammerorchester Scheibbs, dessen heutige Formation Mitglieder zwischen 15 und 70 ganz selbstverständlich vereint, und sein Leiter sind Beispiele, dass diese Basis des Musiklands Österreich nach wie vor lebt.