Singende Schule
Wenn sich drei Lehrerinnen und Lehrer dem Volkslied verschreiben, tut sich ein breites Spektrum an Wirkung auf. Selbstverständlich motivieren in erster Linie die Freude am Gesang an sich, die Liebe zu überliefertem Repertoire und die persönlichen Beziehungen innerhalb einer Gruppe.
Hinzu kommt der innere Drang zu vermitteln, denn viele sind überzeugt, dass pädagogische Berufe aus Berufung gewählt werden. Im Idealfall ist das so. In der Musikvermittlung geht es stets darum, Begeisterung für das eigene Musizieren zu wecken oder zumindest den Wunsch zu entwickeln, einem Auditorium anzugehören – junge Menschen positiv mit Musik zu berühren. Das gelingt am besten, indem man ein stimmiges und schlüssiges Vorbild lebt.
Die drei Sängerinnen und Sänger eint das Engagement für eine singende Schule genauso wie die Neugier an den Quellen und an der Literatur oder die Liebe zur Tracht. Elisabeth Handl ließ mit den von der Volkskultur Niederösterreich herausgegebenen Liederbüchern „Kikeriki“ (2002) und „Meck, meck“ (2009) innerhalb des österreichweiten Schulprojekts „Mit allen Sinnen“ aufhorchen. Gerda Hengstberger leitet den Schulchor und unterstützt den Kirchenchor, und Gudrun Schagerl befasst sich tiefgründig mit Texten – von der ungebundenen Sprache bis hin zu Liedtexten und Reimen.
Die vier Tonträger Scheibbser Donnerstag, Ref/Verenz-CD, Scheibbser Kugeln und Scheibbser Seitenblicke bilden die gemeinsamen Lieder aus 29 Jahren Frauenterzett thematisch überlegt und eindrucksvoll ab. Die mediale Präsenz, die von der „Liabsten Weis’“ über Das klingende Österreich bis hin zu Radioproduktionen reicht, sowie die Mitgestaltung von überregional bekannten Formaten – etwa beim Volkskulturfestival aufhOHRchen, beim Niederösterreichischen Adventsingen oder bei österreichischen Sänger- und Musikantentreffen – verleihen den Sängerinnen und Sängern Bekannt- und Beliebtheit in der österreichischen Volksmusikszene.
Zu den einmaligen Erlebnissen zählt das dauerhaft in Erinnerung gebliebene Jodeln von den Dächern der Hofburg anlässlich der österreichischen EU-Präsidentschaft im Juli 1998: einmalig – wie der Scheibbser 3er. Chapeau!