Sito Schwarzenberger

Sonderpreis
Grafikdesign
Image

Zwischen Kunst und Werbung

«Mit ‹Sito-glyphen› versuche ich, futuristische Zeichenformen zu entwickeln. Im Live-Visual-Mix zu minimaler Elektronik entspringen zwielichtig grelle Wasserfälle von Farbräumen – abstrakte Welten aus nackten Neonformen», skizziert Sito Schwarzenberger und führt weiter aus: «Die Globalisierung fördert die globale Markenwirtschaft. Einzelne Bildzeichen, die für Unternehmen, Organisationen, Konsumprodukte stehen, sind fast jedem Menschen bekannt. Mit meinen zeichenhaften Formen versuche ich, Eckpfeiler der Formensprache dieser Markenlogos aufzunehmen und eine Umkehrung ihrer Funktion herbeizuführen – eine Befreiung vom Profitgedanken. Meine Bilder kämpfen grell-sanft, mit stilistischen Mitteln. Meine Animationen (Visuals) hauchen den Grafiken in Form von pulsierenden amorphen Oberflächen Leben ein. Auch die Objekte setzen sich mit der Ästhetik der Warenproduktion auseinander, der Umkehrung der Konsumgesellschaft in eine Wegwerfgesellschaft. Der Schaum ist eine Metapher für die Fülle und Leere gleichermaßen. Jedes Zeichen wird neutralisiert zum Fragezeichen. In der Umkehrung offenbart sich die Austauschbarkeit der Werte. Diese Ambivalenzen gilt es zu transportieren.»Mit der Selbstverständlichkeit des in die multimediale Welt Hineingeborenen bewegt sich SitoSun als eloquenter Grenzgänger zwischen Grafikdesign, Motion-Design und elektronischer Musik. Er kombiniert, gewichtet und findet seine eigene Formensprache als Reflexion und Antwort auf die globalen Codes der Werbung. Nach dem Diplom an der «Graphischen» in Wien (2001) folgt das Studium an der Universität Wien (Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Kunstgeschichte). Schwarzenberger arbeitet als Grafikdesigner und Motion-Designer für das Kreativkollektiv «Ichiban» und als Visual Artist mit besonderer Leidenschaft für elektronische Musik. Auftritte in der elektronischen Clubszene finden in Wien, Graz und beim Donaufestival statt. Als Mitglied der Gruppe K.U.SCH. sammelt er in China (Peking, Nanjing) als Artist-inResidence Erfahrungen. Er tritt dem Pekinger VJ-Label «KWAN» bei. 2009 stellt itoSun seine «Sonnensplitternebelzeichen« in Wiens erster Visuals-Galerie «Salon rojektionist» aus.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2009