Historische Forschung für die Erwachsenenbildung
Für die jüngere Generation ausgebildeter Historiker sind die Rahmenbedingungen für fachspezifisches Arbeiten längst prekär geworden: Oft genug findet historische Forschung nur als unterdotierte Nebenbeschäftigung im Kontext verschiedener anderer Projektarbeiten statt. Umso mehr verdient es Anerkennung, wenn ein jüngerer Zeithistoriker wie Thomas Dostal sich dennoch nicht entmutigen lässt und innerhalb nur weniger Jahre verdienstvolle, da fachlich auf hohem Niveau stehende und zugleich thematisches Neuland betretende, Studien verfasst, die man unschwer als Standardwerke zur österreichischen Erwachsenenbildungsgeschichte bezeichnen kann. Der gebürtige Steyrer, der ebendort auch die Matura ablegte, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien, wo er 1994 sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Nach der Beendigung des Zivildiensts arbeitete Thomas Dostal in den folgenden Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Autor für eine Reihe zeithistorischer Projekte, u. a. für die oberösterreichische Landesausstellung „Die Donau“, für die „Braunauer Zeitgeschichte-Tage“, für das Projekt Nationalsozialismus in Linz“ beim Archiv der Stadt Linz oder für das Projekt „Nationalsozialismus in Oberdonau“ beim Oberösterreichischen Landesarchiv.
Neben einer Reihe weiterer Tätigkeiten, so unter anderem als Verlagslektor im Archiv-Verlag, arbeitet Thomas Dostal seit 1998 bei zahlreichen Forschungsprojekten im Rahmen des Österreichischen Volkshochschularchivs mit: beginnend mit einem Literaturbericht für das „Rudolf Goldscheid-Symposion“, über die „Geschichte des Oberösterreichischen Volkshochschulverbands“, die Mitarbeit bei der Knowledgebase“ Erwachsenenbildung, die „Geschichte des Wiener Volkstheaters in den Außenbezirken“ bis hin zur „Geschichte des Verbands Niederösterreichischer Volkshochschulen“. Die herausragende Qualität seiner Arbeit wurde 2006 mit der Verleihung des „Ludo-Hartmann-Förderungspreises“ durch Bundespräsident Heinz Fischer gewürdigt.