Kultur grenzenlos
Im Zuge des Erweiterungsprozesses der EU wurden vor allem in grenznahen Gebieten – oft sehr emotionale – Diskussionen über Vor- und Nachteile der Grenzöffnung geführt. Abseits all dieser theoretischen Erörterungen entwickelte der Waldviertler Kulturverein Together bereits im Jahr 2000 ein sinnvolles Konzept, die Ängste und Vorurteile abzubauen, indem er die Begegnung zwischen Menschen diesseits und jenseits der Grenze förderte.
Durch die gemeinsame Arbeit an kulturellen Projekten erleben Jugendliche und Kulturschaffende aus dem österreichisch-tschechischen Grenzgebiet die sprachliche und kulturelle Vielfalt des jeweils Anderen als persönliche Bereicherung und Chance. Together ermöglicht ein kennenlernen, einen Erfahrungsaustausch, der neue Wege im Umgang mit anderen Kulturen zeigt.
Erste Erfolge erzielte Together mit einer «Revue der Begegnung im Grenzraum», die im Rahmen des Waldviertelfestivals präsentiert wurde. Mit großer Begeisterung und Enthusiasmus zeigten junge Künstler aus Österreich und Tschechien eine eindrucksvolle Performance aus Kunst und Sprache: Mehrsprachige Textcollagen aus fremden und eigenen Texten verbunden mit Musik und Tanz, in deutscher und tschechischer Sprache, zeugten von Toleranz, Teamgeist und Spaß.
Eine große Resonanz löste das Projekt «American Graffiti» aus. Unter Anleitung internationaler Graffitikünstler erlernen Interessierte unterschiedlicher Nationalitäten die Kunst des Sprayens. Gelungene Graffitis findet man u. a. an der Eisenbahnunterführung in Gmünd, an den Wänden des alten Kinos in Heidenreichstein oder an der Bauhofsmauer in Thaya.
Für das Netzwerk an Kooperationen, die gelebte Mehrsprachigkeit und die interkulturelle Teamarbeit wurde Together bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet.