Verein Jugendstil

Darstellende Kunst
Image

Verein Jugendstil – Jugendtheater mit Stil

Gemeinsam besuchten Sophie Berger und Susanne Preissl die Schauspielschule Krauss, die sie beide im Jahr 2009 abschlossen. Der Verein «Jugendstil – Theater, Kunst und Kultur für Jugendliche» wurde im gleichen Jahr gegründet, aus Schauspielerinnen sollten auch Theatermacherinnen werden, gab es doch mehrere Gründe um Initiative zu zeigen:«Wir hattenkeine Lust auf biederes Theater, wollten etwas bewegen und unsere kreativen Ideen umsetzen. Außerdem waren wir arbeitslos und hatten viel Zeit und Energie für Neues,» erklärt Susanne Preissl. Mit viel Mut, Optimismus und laut Eigendefinition einer «gesunden Portion Naivität» wurde an die Sache herangegangen. Von Anfang an setzten sich die Künstlerinnen zum Ziel, qualitativ hochwertige Theaterproduktionen zu entwickeln, die für Jugendliche und für Erwachsene interessant erscheinen – kein leichtes Unterfangen in Anbetracht der meist divergierenden Ansprüche der jeweiligen Zielgruppe. Sophie Berger und Susanne Preissl setzten daher auf zeitgemäße Theaterformen, um reflektierte Unterhaltung zur aktuellen Medienkultur anzubieten. Von Anfang an wurden die Stücke selbst entwickelt und brisante Themen des Zielpublikums aufgegriffen: Castingshows, Freundschaft im Social Medial Alter, Jobsuche und Zukunftsperspektiven wurden ebenso thematisiert wie im Jahr 2015 die Bildungsdebatte. Ehe das Theatererlebnis sichtbar ist, geht ein eigener Prozess voraus: das jeweilige Stück entsteht erst im Laufe der Proben, nur Thema, Zeit und Anzahl der Schauspielerinnnen und Schauspieler werden im Vorfeld fixiert. Handlung, Figuren, Szenen, Text und Lieder entstehen nach und nach, um schließlich ein fertiges Ganzes zu bilden. Wie sehr die Künstlerinnen sich ihrer selbstauferlegten Kriterien wie «verantwortungsvolles und professionelles Theater anzubieten» bewusst sind, zeigt sich in der stets eingeplanten Nachbearbeitung der Produktion in den Klassenräumen. Meinungsaustausch und Diskussion fördern nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern sind wichtige Eckpfeiler, um Erfahrung für künftige Aufgaben zu sammeln. Ein besonders Anliegen der Künstlerinnen ist die Nachwuchsarbeit in den eigenen Reihen: Auftrittsmöglichkeiten für junge Schauspielerinnen und Schauspieler schaffen und den Austausch fördern. Aus einem spontanen Impuls einen Verein zu gründen, fanden beide Künstlerinnen eine große Aufgabe, die auch in Zukunft einen fixen Platz in der niederösterreichischen Theaterlandschaft finden soll, aber nur «solange keine Zombieapokalypse ausbricht», meint Sophie Berger augenzwinkernd.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 2015