Das Projekt FRAUEN.ARBEIT des SOG.THEATERs
Frauen aus der Marktgemeinde Grafenbach-St. Valentin begaben sich 2011 auf Einladung der Gemenide und unter der Anleitung des SOG.THEATERs auf Spurensuche zum Thema «Frauen und Arbeit», Industriegeschichte und generationenübergreifende Utopien. Dabei fanden Gespräche mit Frauen dreier Generationen über ihre Arbeit in den Fabriken von Wimpassing, Ternitz und Gloggnitz statt. Reflektiert und der Öffentlichkeit präsentiert wurden die Erzählungen in Form eines «Erinnerungstheaters» und von zwei «Erinnerungskoffern» mit Fotos, Briefen und persönlichen Gegenständen.
Das SOG.THEATER wurde 1999 unter der Leitung Margarete Meixner gegründet und besteht aus einem rund 25-köpfigen Team von Theaterpädagog(inn)en, Schauspieler(inne)n, Musiker(inne)n, Clowns, Trainer(inne)n und Berater(inne)n. Die Methoden des SOG.THEATERs orientieren sich am Erinnerungs- und Generationentheater und dem Playback Theater, – allesamt interaktive Theatermethoden, die Geschichtsforschung, Theaterpädagogik, erzählte Lebensgeschichten aber auch traditionelles Geschichtenerzählen und vergnüglichniveauvolles Improvisieren vereinen. Basierend auf Erzählungen und alltäglichen Erfahrungen werden dabei in einem kreativen Prozess mit dem Publikum Theaterstücke entwickelt, wobei Unterhaltung und Bildung eng verwoben werden.
Das Projekt «Frauen.Arbeit» in und mit der Gemeinde Grafenbach-St. Valentin stellte eine Fortführung und Erweiterung dieser Theaterkonzepte dar. Der Austausch von Erfahrungen, die gemeinsame Rückschau und die Präsentation in der Öffentlichkeit wirkten für die beteiligten Frauen nicht nur gemeinschaftsbildend, sondern auch persönlichkeitsstärkend. Frauen.Arbeit war ein Beitrag zum Industrieviertelfestival 2011 «Industrie-Utopie», 2010 wurde das Konzept im Rahmen der Ideenbörse der Dorf- und Stadterneuerung ausgezeichnet. Für seine innovativen Projekte erhielt das SOG.THEATER in den vergangenen Jahren mehrere Auszeichnungen, u.a. vom Forum Katholischer Erwachsenenbildung, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Stadt Wiener Neustadt.