Baukultur für Kinder und Jugendliche
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ob das die Idee zu Beginn der Arbeit des Vereins Wanderklasse war? Der Verein vermittelt Baukultur an Kinder und Jugendliche und sensibilisiert für umgebende Räume. Dahinter steht ein Team von Baukulturvermittlerinnen und Baukulturvermittlern, die Hands-on-Workshops, Führungen oder Stadt-Safaris ebenso anbieten wie Ausstellungen oder Diskussionen. Zielgruppe sind insbesondere Schulen, Kindergärten und Institutionen der Kinder- und Jugendbetreuung. Das außerschulische Angebot füllt eine sicht- und spürbare Lücke im schulischen Stundenplan auf dem Weg zur Allgemeinbildung. Räume erkunden mittels aufsuchender Arbeit ist ein innovativer und gesellschaftlich relevanter Zugang. Die Zugänge sind erfrischend, unkonventionell und vielfältig: „Wie klingt unser Gebäude? Wie hört sich Stadt an? Macht Architektur Musik?“, inklusive der Aufgabenstellung, Räumen Klänge zu entlocken, war etwa eines der Angebote. Es geht darum, bei Kindern und Jugendlichen Bewusstsein für die eigene Umwelt zu wecken und lustvoll der Baukultur auf den Grund zu gehen – vom privaten Wohnraum bis zum öffentlichen Raum. Denn erst das Wissen um Baukultur und deren Qualitätsmerkmale ermöglicht es, eigene Ansprüche zu formulieren und so die Umgebung mitzugestalten. Wofür Erwachsene landauf, landab oft mit viel Aufwand sensibilisiert werden müssen – Stichwort Außengestaltung des Eigenheims -,
das vermittelt der Verein Wanderklasse an junge Menschen in enormer thematischer Breite. Baukulturvermittlung bereits für Kinder und Jugendliche: Ein Blick in die Dörfer und Städte zeigt, dass es definitiv mehr davon brauchen
würde. So ist dieser Preis aus Sicht der Jury eine Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit, eine Ermutigung für die Umsetzung vieler weiterer Begehungen durch die Preisträgerinnen und Preisträger und zugleich Einladung, es mögen dem Beispiel der Wanderklasse möglichst viele derartige Initiativen quer durch Niederösterreich folgen.