Wolfgang Denk, geboren 1947 in Seitenstetten und aufgewachsen in St. Valentin, wandte sich 1964 als Autodidakt der Malerei zu und ist seit 1967 als freischaffender Künstler tätig. Eine handwerkliche Ausbildung als Modelltischler mag einen Anstoß zum selbständigen Schaffen gegeben haben, die solide zeichnerische und malerische Basis erarbeitete er sich aus eigenem durch ständiges kritisches Experimentieren, durch analytische Reflexion und Beobachtung seiner Umwelt sowie durch intensiven Kontakt zu zeitgenössischen Künstlern und ihren Werken. Ausschlaggebend war die Begegnung mit Denkmälern der europäischen Frühkulturen, mit Megalith-Bauten, Dolmen und Steinkreisen, die er auf ausgedehnten Reisen kennengelernt hatte. Doch auch die Weinviertler Tumuli erweckten in ihm den Wunsch, den Spuren der Urgeschichte zu folgen. Hier erkannte er vom Mythos der Vorzeit überlagerte Schöpfungen eines monumentalen Kunstwollens, deren ursprüngliche Bestimmung dem Menschen der Gegenwart trotz aller wissenschaftlicher Erklärungen rätselhaft bleiben müssen. Wolfgang Denk ist nicht um die topographische Wiedergabe prähistorischer Kultstätten bemüht; die von der Forschung ermittelten Grundrisse der Anlagen sind ihm vorgegebene Strukturen, die er verfremdet, hinter einem zarten Geflecht von Linien verbirgt und dabei mit einer neuen, geheimnisvollen Aura umgibt.
Denks Arbeiten, deren hohe formale Qualität und einprägsame Stimmungswerte nicht nur im Inland Anerkennung fanden, zählen zu den bemerkenswertesten malerischen Leistungen der letzten Jahre in Niederösterreich. Die Zuerkennung des Förderungspreises durch die Jury erfolgte einstimmig.
Wolfgang Denk
Bildende Kunst
Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1979