Johann Schleritzko

Erwachsenenbildung

Herausforderung

Bücherei Johann Schleritzko, geboren am 13.6.1935 in Seyfries (Bezirk Gmünd) war vor seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand Standesbeamter in Mistelbach. Seine bibliothekarische Tätigkeit begann 1961, als er in den Dienst der Stadtgemeinde Heidenreichstein kam und u.a. die ehrenamtliche Mitarbeit in der Stadtbücherei zu seinem Aufgabenbereich gehörte. Der Besuch zahlreicher Kurse im Bundesstaatlichen Volksbildungsheim in Strobl (heute: Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St.Wolfgang) brachte ihn bald zu der Überzeugung, dass die Bücherei veraltet ist.Auf seine Anregungen hin wurde die Bücherei auf Freihand umgestellt und konnte in weiterer Folge neue Räume beziehen.Im Oktober 1969 übersiedelte Johann Schleritzko nach Mistelbach und wurde sehrbald als Mitarbeiter der Volkshochschule und des Heimatmuseums engagiert. In den Jahren 1970 bis 1996 fand alljährlich gemeinsam mit der Mistelbacher Wirtschaft eine Weihnachtsausstellung unter dem Motto „Das gute Buch Das richtige SpielzeugSinnvolle Freizeitgestaltung“ statt.1973 wurde Schleritzko vom Gemeinderat der Stadtgemeinde Mistelbach zum ehrenamtlichen Büchereileiter bestellt. Dies bedeutete für Johann Schleritzko von Anfang an eine große Herausforderung; laut Statistikwar die Stadtbücherei Mistelbach zu dieser Zeit eine der unbedeutendsten Bibliotheken in Niederösterreich. Beginnend mit Reorganisation und intensivster Werbung zeigten sich schon sehr bald herausragende Erfolge.1975 erfolgte die Kooptierung in den Vorstand des Verbandes Österreichischer Volksbüchereien und Volksbibliothekare (heute. BVÖ: Büchereiverband Österreichs); bei der nächsten Wahl wurde Johann Schleritzko zum ordentlichen Vorstandsmitglied gewählt. Seit Gründung des Lanöb (Landesverband NÖ Bibliothekare) ist erbis heute Beirat.Aufgrund einer Studie überAuftrag des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten wurde festgestellt, dass Mistelbach als zentraler Ort sehr geeignet ist zur Errichtung eines kommunalen Informationszentrums.Mit der Errichtung des Stadtsaales in Mistelbach bezog die Stadtbücherei neue Räume und startete gleichzeitig den Aufbau des Informationszentrums. Es folgte der Einsatz von EDV für eine moderne Bibliotheksverwaltung.Darüber hinaus entspricht die Stadtbücherei Mistelbach mit den aktuellsten Neuerscheinungen vom Buchmarkt sowie dem Einsatz Neuer Medien ( CD, CD-Rom, Internet etc.) dem State of the art. Durch die alljährlich stattfindende internationale Fachtagung „Telekommunica“ hat Johann Schleritzko gemeinsam mit dem Lanöb neue Akzente gesetzt, die auch im Ausland gewürdigt werden. Seit 1998 Teilnahme der Stadtbücherei Mistelbach am EU-Projekt DERAL. Heute kann gesagt werden, daß das Projekt ,,Stadtbücherei Mistelbach – Weinviertler InfoCenter“, initiiert von Johann Schleritzko, als ein Pilotprojekt für die Entwicklung des niederösterreichischen Büchereiwesens Anerkennung gefunden hat und sich durch den Einsatz Neuer Medien zu einer „Europabibliothek“ entwickelt hat, die zukunftsweisend ist.

Diese Textpassage stammt aus der Kulturpreis-Broschüre von 1999